Ein wahres Verbrechen

„Ein wahres Verbrechen“ bringt mehrere Aspekte zusammen: Zum einen ist der Film ein Krimi, er betrachtet darüber hinaus jedoch ebenso den moralischen Aspekt einer Ehe, schaut zynisch in die Zeitungswelt, gibt einen Kommentar zur amerikanischen Rassenfrage und setzt sich mit der Todesstrafe auseinander. Für seine 21. Regiearbeit ist Clint Eastwood in die Gegend seiner Kindheit zurückgekehrt: nach Oakland /​ California und Umgebung. Alle seine Filme entstanden unter dem Label seiner eigenen Produktionsfirma Malpaso. Grundsätzlich spielt Eastwood immer die Hauptrollen, mit einigen Ausnahmen.

Die lebende Legende, wie der 1930 geborene Eastwood auch genannt wird, ist fest in der internationalen Filmszene verankert. Eastwood begann als Vertragsschauspieler bei Universal und wurde mit der Rolle des Rowdy Yates in der TV-Serie „Rawhide“ bekannt. Dadurch bekam er die Hauptrolle in „Für eine Handvoll Dollar“ (1964), der das Italowestern-Genre etablierte und Eastwood zum Weltstar machte. Nach „Ein wahres Verbrechen“ war Eastwood hauptsächlich als Regisseur und Produzent tätig.

Sein überaus erfolgreicher Film „Million Dollar Baby“ (2006), in dem er als Schauspieler, Produzent und Regisseur seine vielfachen Talente erneut unter Beweis stellte, erhielt den Oscar in mehreren Kategorien, einen César sowie zwei Golden Globes. Auch „Gran Torino“ (2008), in dem er selbst wieder vor und hinter der Kamera stand, wurde zahlreich ausgezeichnet. „J. Edgar“, der zurzeit von Eastwood produziert wird, ist ein Film über den gleichnamigen FBI Direktor – mit Naomi Watts und Leonardo DiCaprio in den Hauptrollen. (Text: arte)

Bei dem Thriller „Ein wahres Verbrechen“, der 1998 inszeniert wurde, spielt Clint Eastwood nicht nur die Hauptrolle, sondern zeichnet auch für die Regie verantwortlich. Sein Zusammenspiel mit James Woods, der seinen Chef mimt, ist brillant, und auch die übrigen Darsteller wie Isaiah Washington und Sidney Poitiers Tochter Sidney Tamiia Poitier überzeugen in diesem handwerklich soliden, ein wenig altmodischen, aber stilsicheren Werk. (Text: ATV II)