Ein verlockendes Angebot

Jan und Maria sind ein glückliches junges Paar und wohnen in einem kleinen Dorf in Thüringen. Maria ist Köchin – ihre Spezialität ist die böhmische Küche – und Jan Kfz-Schlosser; sie haben eine fünfjährige Tochter. Während Jan sich um seinen Job, seine Kumpels, seine Interessen kümmert, ist Maria neben ihrem Job mehr für Kind und Haushalt zuständig. Aber beide stört die übliche Rollenverteilung nicht, im Gegenteil: Sie leben ruhig und zufrieden. Das ändert sich jedoch schlagartig, als Maria gekündigt wird. Eigentlich ist damit ihr Schicksal als künftige Langzeitarbeitslose besiegelt, doch wie durch ein Wunder erhält sie ein verlockendes Angebot: Sie, die einfache Köchin vom Landgasthof, könnte in einem großen, eleganten Hotel arbeiten und ihr eigenes Restaurant aufbauen.

Sie würde sogar mehr verdienen als ihr Mann! Die Sache hat nur einen Haken: Das Hotel steht in Berlin und damit 300 Kilometer von ihrem thüringischen Dorf entfernt. Aber Jan ist begeistert und rät seiner Frau, den Job anzunehmen. Und so schlittern sie in ein Leben als Paar mit „Wochenendbeziehung“ hinein. Schon bald sind sie Anforderungen ausgesetzt, mit denen sie es bisher nie zu tun hatten. Jan muss lernen, wie man Linsensuppe und Holundertee kocht und wie viel Zuwendung ein Kind braucht.

Maria muss sich gegen einen feindseligen Chefkoch zur Wehr setzen und lernen, sich in einer Großstadt zurechtzufinden. Und beide müssen mit Entfernung, Einsamkeit und auch den Verführungen des neuen Alltags umgehen. Jan, als „alleinerziehender“ Vater, gewinnt bald die Sympathie und Fürsorge der weiblichen Dorfbevölkerung. Maria fühlt sich angezogen vom attraktiven, weltmännischen Hotelchef, der sie schätzt, verehrt und umwirbt. Und als beide die Flucht vor der schwierigen Beziehungsarbeit antreten und sich in Affären stürzen, lösen sie damit eine Kettenreaktion aus, die ihrer Ehe auf ganz eigene Weise neuen Schwung gibt. (Text: arte)