Die Söhne

Drei Freunde, jung, unverheiratet, gehören mehr oder weniger zum „Establishment“ einer süddeutschen Provinzstadt. Dieter Dachsler hat einen hohen Posten in der Möbelfabrik seines Onkels inne, Heiner Pfrang führt als promovierter Biologe die elterliche Drogerie, und Karl Kürbitz ist Assistent bei dem ortsansässigen Zahnarzt. Sie haben sich mit dem Erreichten zufriedengegeben.

Am Nachmittag eines sommerlichen Samstags sind die drei Kumpane mit ihren Wagen ins Grüne gefahren, absolvieren einen harmlosen Flirt, machen einen Abstecher in das nahgelegene Spielkasino, lernen dabei zwei 20-jährige Touristinnen kennen, von denen sie sich schnell wieder trennen, und landen schließlich in der Versammlung des örtlichen Tennisvereins, wo sie die grauenhafte Langeweile durch ein spektakuläres Unternehmen zu verdrängen suchen, Da läuft ihnen ein junger Töpfer über den Weg, dem homosexuelle Veranlagung nachgesagt wird, Sie schleppen ihn zur Nachtambulanz des Kreiskrankenhauses und stellen dort, mit Hilfe eines ebenfalls zur Clique gehörenden Assistenzarztes, eine groteske Untersuchung an. Aus Spaß wird sadistische Unterdrückungslust, Und plötzlich schlägt der Wunsch: „Wir müssen irgend etwas unternehmen“, in Terror um. (Text: Günter Zeutschel: Fernsehspiel-Archiv)