Die Brücken am Fluß
- USA 1995 (The Bridges of Madison County, 135 Min.)
- Drama
- Liebesfilm

Während ihr Ehemann mit den beiden Kindern zu einem Viehmarkt unterwegs ist, erhält die Farmerin Francesca Besuch von einem Fotografen, der sie nach dem Weg fragt. Der Weltenbummler und die aus Italien stammende Lehrerin fühlen sich spontan zueinander hingezogen. Die beiden verbringen vier wundervolle Tage, in denen sich all ihre verborgenen Träume und Sehnsüchte erfüllen. Mit der Rückkehr ihres Mannes, der nichts von dem Gefühlschaos seiner Frau bemerkt, steht Francesca vor einer schweren Entscheidung. Als Regisseur und Darsteller schuf Clint Eastwood ein wundervoll fotografiertes Melodram auf den Spuren von Douglas Sirk.
Für die bewegende Darstellung einer spröden Farmerfrau, die ihre Sinnlichkeit entdeckt, um schließlich auf ihr Glück zu verzichten, erhielt Meryl Streep eine Oscar-Nominierung. * Vor vielen Jahren hat die italienische Lehrerin Francesca (Meryl Streep) in Neapel ihren Mann Richard (Jim Haynde) kennengelernt, einen GI, dem sie auf seine Farm nach Iowa folgte, ohne genau zu wissen, was sie dort erwartet. Inzwischen, man schreibt das Jahr 1965, ist sie Mutter zweier herangewachsener Kinder, Richard erweist sich als grundsolider Ehemann, doch ihre Träume und Sehnsüchte blieben unerfüllt.
Das scheint sich zu ändern, als eines Tages der weit gereiste Fotograf Robert Kincaid (Clint Eastwood) sich in diese Einöde verirrt, der für das National Geographic Magazine jene überdachten Holzbrücken ablichten soll, die als einzige Attraktion der Gegend gelten. Mann und Kinder sind für einige Tage verreist, und so hat die Strohwitwe Zeit und Muße, dem sympathischen Fremden den Weg zu zeigen.
Später lädt sie ihn zu sich zum Abendessen ein, die Gespräche mit ihm haben etwas Elektrisierendes. Bei ihrem Wiedersehen am nächsten Tag ahnen beide, dass es nicht beim Gespräch bleiben wird. Zwischen dem einsamen Weltenbummler, der zwischen dezenten Machoallüren und einnehmender Aufrichtigkeit changiert, und der aufblühenden Hausfrau und Mutter, die sich extra für ihn ein neues Kleid kauft, kommt es zur leidenschaftlichen Annäherung. Am Ende der knapp bemessenen Zeit entscheidet sie sich jedoch für ihr bescheidenes familiäres Glück.
Erst nach Francescas Tod erfahren die beiden erwachsenen Kinder aus Francescas Tagebuch von den vier ganz besonderen Tagen im Leben ihrer Mutter, die so viel ausmachten. Mit dieser wundervoll fotografierten, zweistündigen Liebesgeschichte erweist Clint Eastwood sich nicht nur als virtuoser Regisseur, der ein großes Melodram ohne kitschige Überzeichnung inszeniert. Im Gegensatz zur Buchvorlage, in der Robert James Waller eine konventionelle männliche Eroberungsfantasie zu Papier brachte, kehren Eastwood und sein Autor Richard LaGravense die Perspektive um.
„Die Brücken am Fluss“ ist ein subtiler Frauenfilm mit der großartigen Meryl Streep als spröder Farmerin, die sehnsuchtsvoll einen halbnackten Fremden beobachtet, ihn verführt, ihre Sinnlichkeit entdeckt – und dabei stets die Entscheidungsgewalt über ihr Leben behält. Neben seiner bemerkenswerten Regieleistung setzt der zweifache Regie-Oscar-Preisträger auch Akzente als Schauspieler, indem er sein wortkarges Dirty-Harry-Image geschickt in die Darstellung eines einsamen Wolfes einfließen lässt. (Text: SWR)
„Ein schöner, ein herzerwärmender Film!“ Mit diesen, von seriösen Filmkritikern selten gebrauchten Worten eröffnete Martin Schlappner seine hymnische Rezension über Clint Eastwoods Film „The Bridges of Madison County“ in der NZZ und erging sich im Weiteren darüber, wie überzeugend die Western-Ikone Eastwood hier zum romantischen Helden mutiert ist. Inzwischen gehört die 1995 entstandene Romanze zu den Klassikern des Genres. Der rastlose Eastwood hat sich indessen mit „Mystic River“, „Million Dollar Baby“ und den beiden Filmen über die Schlacht von Iwo Jima („Flags of Our Fathers“, „Letters From Iwo Jima“) zu einem der meistrespektierten Regisseure Hollywoods und zum Dauergast bei den jährlichen Oscarverleihungen entwickelt. Nicht er selbst, aber seine Hauptdarstellerin Angelina Jolie erhielt für seinen Thriller „Changeling“ eine Oscarnomination. Eben angelaufen ist sein neuester Film „Gran Torino“, in dem er wieder selbst die Hauptrolle übernommen hat. Sehr aktiv ist derzeit auch Filmpartnerin Meryl Streep. Im Jahr 2006 oscarnominiert für „The Devil Wears Prada“ kamen im letzten Jahr zwei Filme ins Kino, die unterschiedlicher nicht sein könnten: „Mamma Mia“, das aus den unsterblichen Abba-Hits gebastelte Musical bot der Schauspielerin, die in diesem Jahr 60 Jahre alt wird, die Möglichkeit, sich singend und tanzend von der fröhlichen und komischen Seite zu zeigen. (Text: ServusTV)
Originalsprache: Englisch
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