Die beste Mutter

FIN / S 2005 (Äideistä parhain, 96 Min.)
  • Geschichte
  • Drama

1943. Der neunjährige Eero wird wie Tausende finnische Kinder nach Schweden zu einer Pflegefamilie gebracht. Er fühlt sich verloren. Die Situation ändert sich, als Eeros Mutter mitteilt, dass sie mit ihrem Geliebten nach Deutschland gehen will und er bei seiner Pflegemutter bleiben soll. Nach Kriegsende aber muss Eero gegen seinen Willen nach Finnland zurück, wo seine Mutter doch auf ihn wartet. Er wird ihr nie mehr vertrauen können. Erst als er 60 Jahre später alle Briefe liest, weiß er, dass beide Mütter nur das Beste für ihn wollten.

Finnland 1943. Der Vater des neunjährigen Eero (Topi Majaniemi) zieht in den Krieg. Als der Pastor die Nachricht überbringt, dass der Vater gefallen ist, kümmert sich Eero liebevoll um seine völlig apathische Mutter Kirsti (Marjaana Maijala). Deshalb kann er ihre Einwilligung nicht verstehen, dass er wenig später mit Tausenden anderen finnischen Kindern ins neutrale Schweden in Sicherheit gebracht wird. Dort, in dem kleinen, am Meer gelegenen Ort an der Südküste, nehmen ihn Signe (Maria Lundquist) und Hjalmar Jönsson (Michael Nyqvist) auf ihrem Bauernhof auf.

Eero fühlt sich einsam und verloren – er spricht kein Wort Schwedisch und Signe lässt ihn spüren, dass er ein Fremder für sie ist. Und Eero hat Sehnsucht nach seiner Mutter, er wartet auf Post von ihr, doch ihre Briefe sind nur an Signe gerichtet. Während sich Eero mit Hjalmar anfreundet, spitzt sich das Verhältnis zu Signe dramatisch zu. Sie leidet – was Eero nicht wissen kann – am Verlust ihrer kleinen Tochter, die im Meer ertrunken ist.

Sie will Eero an das Komitee zurückgeben, doch als Signe und Hjalmar erfahren, dass Eero dann in ein Kinderheim kommt, behalten sie den Jungen doch. Kurz darauf unternimmt Eero einen erneuten Fluchtversuch – Soldaten fischen ihn in letzter Sekunde aus dem Meer. Es kommt ein neuer Brief aus Helsinki. Eero findet ihn durch Zufall und muss lesen, dass die Mutter anfragt, ob er bei Signe in Schweden bleiben darf, damit sie mit ihrer neuen Liebe nach Deutschland gehen kann.

Nun erzählt Signe ihm auch von ihrer kleinen Tochter, deren tragischem Tod und ihrer Enttäuschung, als Eero kam und kein kleines Mädchen. So finden die beiden zueinander. Signe ist ihm die beste Mutter, Eero liebt sie. Dann ist der Krieg zu Ende. Und wieder kann Eero die Welt nicht verstehen, er möchte bei seinen neuen Eltern bleiben, doch seine Mutter will ihn zurück. Mutter Kirsti erscheint ihm als Fremde, der er nie mehr wird vertrauen können … Erst 60 Jahre später, als Eero (Esko Salminen) zu Signes Beerdigung fährt, liest er alle Briefe und erfährt, dass seine Mutter aus Liebe zu ihm auf den neuen Mann an ihrer Seite verzichtet hat.

60 Jahre hat er mit dem Trauma gelebt, keine „richtige“ Mutter zu haben, nun weiß er, dass es derer zwei waren. 70.000 Kinder wurden in der Zeit von 1939 bis 1945 von Finnland nach Schweden geschickt – eine der größten Evakuierungen der Geschichte. Nach dem Krieg mussten sie zurückkehren, oft gegen ihren Willen.

Die Kleinen unter ihnen konnten sich an ihre Ursprungsfamilie kaum noch erinnern. Viele der Kinder waren tief traumatisiert und fühlten sich ihr Leben lang zwischen zwei Ländern, zwei Sprachen und zwei Familien hin- und hergerissen. Jahrzehntelang wurde das Thema totgeschwiegen. Zu einem der ersten, der die traurigen Erfahrungen 1992 in seinem Buch „Äideista parhain“ (Die beste Mutter) aufgearbeitet hat, gehört Heikki Hietamies. Der außerordentlich berührende und von Klaus Härö einfühlsam inszenierte Film wurde mehrfach preisgekrönt. (Text: MDR)

Internationaler Kinostart2005

Originalsprache: Finnisch

Sendetermine

Mo 01.09.2014
00:10–01:50
00:10–
Do 20.03.2014
23:35–01:15
23:35–
Mo 09.05.2011
00:40–02:20
00:40–
Mo 03.05.2010
23:20–01:00
23:20–
Mo 17.11.2008
22:50–00:30
22:50–

Cast & Crew

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