Der Theatermacher

Der Theatermacher ist ein ehemaliger Schauspieler, der als sein eigener Tourneeunternehmer sein Lebenswerk, das abenteuerliche Mammutdrama „Das Rad der Geschichte“, mit seiner untalentierten Familie in heruntergekommenen Wirtshäusern aufführt. Doch alle haben sich gegen den Theatermacher Bruscon verschworen. Das Stück, in dem historische Größen von Cäsar und Napoleon bis Hitler und Stalin auftreten, ist gar nicht aufzuführen. Zudem sind die Bauern nicht das geeignete Publikum für solch ein Staatsdrama.

Angekommen im schäbigen Provinznest Utzbach, bereitet Bruscon die allabend­liche Darbietung vor. Er muss nicht nur befürchten, dass das morsche Podium unter seinem Auftritt zusammenbricht, sondern seine Vorbereitungen werden auch immer wieder höchst profan gestört, weil heute Schlachttag ist. Die Proben mit seinen unbegabten Kindern verkompliziert er mit absurden Erörte­rungen über Philosophie und Geschichte derart, dass die verunsicherten Darsteller nicht einmal mehr den einfachsten Satz wiedergeben können. Schließlich endet auch die abendliche Vorstellung in einem Fiasko: Die Zuschauer laufen davon, um den Brand des Pfarrhofes zu begaffen. Der Thea­termacher bleibt im Regen stehen, der durch die Decke des Wirtshaussaales dringt. (Text: 3sat)