Der Solist
- GB / USA / F 2009 (The Soloist, 117 Min.)
- Drama

Ein Journalist der Los Angeles Times wird auf den genialen obdachlosen Straßenmusiker aufmerksam und versucht, dem schizophrenen schwarzen Cellisten zurück in die Konzerthalle zu verhelfen. Die authentische Geschichte der ungewöhnlichen Freundschaft zweier Männer, die aus verschiedenen Welten kommen, ist ein Plädoyer für die zweite Chance, in den Hauptrollen gut und glaubwürdig besetzt mit Robert Downey Jr. und Jamie Foxx. Nach der Trennung von seiner Frau, die gleichzeitig auch seine Vorgesetzte ist, steckt Los Angeles Times-Kolumnist Steve Lopez in einer beruflichen und persönlichen Sackgasse.
Die zufällige Begegnung mit dem obdachlosen Straßenmusiker Nathaniel Ayers, der sich auf den zwei Saiten einer auseinanderfallenden Geige die Seele aus dem Leib spielt, ändert jedoch alles: Lopez beginnt sich mit dem psychisch angeknacksten, offensichtlich aber auch brillanten Musiker zu beschäftigen und eine Kolumne über ihn zu schreiben. Während sich Lopez allmählich mit Ayers anfreundet, wird aus seiner Kolumne eine erstaunlich erfolgreiche Reihe, auf die seine Leser mit Unmengen von Zuschriften reagieren.
Als sich darunter auch Hinweise auf Ayers’ Vergangenheit finden, recherchiert Lopez solange weiter, bis sich vor seinen Augen allmählich ein Bild des dramatischen Schicksals seines neuen Freundes zusammensetzt. Doch als Lopez nun unbedingt Ayers zu einem neuen Leben verhelfen will, muss er feststellen, dass dieser von seinen Rettungsplänen keineswegs begeistert ist, sondern sich dem Einfluss seines neuen Gönners entzieht. Lopez beginnt, sich einige unangenehme Fragen zu den Gründen seines eigenen Engagements zu stellen.
Ein Journalist in der Sinnkrise und ein obdachloser Musiker – ein ungleiches Paar, das man normalerweise nur im Kino antrifft. Doch die Geschichte des Zeitungskolumnisten Steve Lopez und des Musikers Nathaniel Ayers spielte sich 2005 tatsächlich in der kalifornischen Metropole ab – so, oder doch so ähnlich. Regisseur Joe Wright inszenierte „Der Solist“ auf der Grundlage einer Serie der überaus erfolgreichen Kolumnen, in denen Lopez die Geschichte seiner Freundschaft mit Ayers in der Los Angeles Times veröffentlichte.
Nach seinen Erfolgen mit den Literaturadaptionen „Abbitte“ und „Stolz und Vorurteil“ verfilmte der englische Regisseur Joe Wright mit „Der Solist“ zum ersten Mal eine zeitgenössische Geschichte. Drehbuchautorin Susannah Grant („Erin Brockovich“, „In den Schuhen meiner Schwester“) sah „Der Solist“ als eine platonische Liebesgeschichte zwischen zwei Männern, deren reale Vorbilder sie auch persönlich kennen lernte, bevor sie sie für ihr Script fiktionalisierte.
Dass eine Geschichte, in der Obdachlosigkeit und soziale Deklassierung eine große Rolle spielen, eine inhaltliche und ästhetische Gratwanderung sein würde, war dabei allen Beteiligten klar: Für die Szenen, die den Musiker Ayers in einem Obdachlosenheim und „seinem“ Viertel zeigen, engagierte man reale Wohnungslose als Statisten, um der Geschichte mehr Authentizität zu verleihen. Sie sind Mitglieder der „Lamp Community“, einer Einrichtung, die um die 200 private Wohnungen für Obdachlose zur Verfügung stellt und die auch den realen Ayers aufgenommen hat.
Darüber hinaus kann die Zeichnung einer an Schizophrenie leidenden Hauptfigur leicht in Sozialkitsch oder Larmoyanz abgleiten. Mit Jamie Foxx („Ray“, „Valentinstag“) und Robert Downey Jr. („Iron Man“, „Sherlock Holmes“) allerdings wurden zwei Darsteller besetzt, die ihre Figuren über das Klischee hinaus entwickeln konnten. Beide spielen gesellschaftliche Außenseiter, die durch ihre besondere Beziehung zueinander wieder lernen, sich auf andere Menschen einzulassen. (Text: 3sat)
Originalsprache: Englisch
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