Der Richter von Colorado

Man schreibt das Jahr 1865: Der endgültige Zusammenbruch der Südstaaten ist nur noch eine Frage von Tagen. Da lässt Colonel Devereaux eine Einheit des geschlagenen Gegners zusammenschießen, obwohl sie sich bereits ergeben hat. Nur Devereaux hat die weiße Flagge durch das Fernglas gesehen; seine Leute sind die ahnungslosen Helfershelfer bei diesem sinnlos grausamen Massenmord. Als gefeierter Kriegsheld kehrt Devereaux in seine Heimatstadt in Colorado zurück. Er und sein bester Freund Del Stewart werben um das gleiche Mädchen. Devereaux gewinnt schließlich die Hand der schönen Caroline Emmett.

Doch der Männerfreundschaft tut das keinen Abbruch. Als Devereaux zum Bundesrichter berufen wird, ernennt er Del Stewart zu seinem Marshall. Doch bald muss Del erkennen, dass Devereaux allzu schnell mit dem Todesurteil bei der Hand ist. Er kann seinen Killerinstinkt immer weniger im Zaum halten. Da taucht plötzlich und unerwartet ein Überlebender des Massakers aus den letzten Kriegstagen auf. Devereaux schießt den Wehrlosen brutal über den Haufen. Diese Untat ist für Del Stewart das Signal, sich endgültig gegen den mordlustigen Bundesrichter zu stellen. (Text: BR Fernsehen)

Nur wenige Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs nahm sich Henry Levin in seinem Western einer verdrängten Wahrheit an, nämlich den posttraumatischen Schaden bei vielen Veteranen, die sich nicht mehr in ihrer Heimat zurechtfinden konnten. Angesichts der allgemeinen Verehrung von Kriegshelden war dies ein durchaus ungewöhnlicher Schritt, dabei nimmt der Film keine antimilitaristische Haltung ein, sondern schildert nur Tatsachen, was ihn zu einem Vorbild des psychologischen Westerns macht. (Text: arte)