Der nackte Mann auf dem Sportplatz

DDR 1974 (101 Min.)
  • Satire
Kemmel ist Bildhauer, ein Künstler, der es sich und anderen nicht leicht macht. Auf die Vierzig zugehend, fragt er sich, was er bisher Bedeutendes geschaffen hat. Regisseur Konrad Wolf gelang nach einem Drehbuch von Wolfgang Kohlhaase eine komödiantisch erzählte Geschichte über den Umgang mit der Kunst. Mit Kurt Böwe und Ursula Karusseit in den Hauptrollen. – Foto: Bildhauer Kemmel (Kurt Böwe) modelliert ein Denkmal für den Sportplatz seines thüringischen Heimatdorfes. – Bild: MDR/​Progress
Kemmel ist Bildhauer, ein Künstler, der es sich und anderen nicht leicht macht. Auf die Vierzig zugehend, fragt er sich, was er bisher Bedeutendes geschaffen hat. Regisseur Konrad Wolf gelang nach einem Drehbuch von Wolfgang Kohlhaase eine komödiantisch erzählte Geschichte über den Umgang mit der Kunst. Mit Kurt Böwe und Ursula Karusseit in den Hauptrollen. – Foto: Bildhauer Kemmel (Kurt Böwe) modelliert ein Denkmal für den Sportplatz seines thüringischen Heimatdorfes.

Als die thüringischen Gemeindeväter beim Bildhauer Kemmel eine repräsentative Sportlerskulptur für ihren Sportplatz bestellen, ahnen sie nicht, dass Kemmel ihnen einen splitterfasernackten Mann liefert. Die Betroffenheit zur feierlichen Einweihung ist auf beiden Seiten groß, denn auch Kemmel ahnte nicht, dass die Nacktheit ein Problem sein könnte. Kemmel (Kurt Böwe) ist Bildhauer, ein Künstler, der es sich und anderen nicht leicht macht. Auf die Vierzig zugehend, fragt er sich, was er bisher Bedeutendes geschaffen hat. Bitter ist, wenn Arbeiten, von denen er überzeugt ist, von den Menschen nicht aufgenommen werden.

So landet ein Relief, das er für eine LPG (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft) anfertigte, im Feuerwehrturm. „Fachleute vom Bezirk“ meinen, der Arbeit fehle der „Schwung oder der Optimismus“. Bitter ist auch, wenn eine Arbeit misslingt, so die Porträtplastik von Hannes (Martin Trettau), einem Arbeiter, dem Kemmel lange nachlief, damit er ihm Modell sitze. Dennoch waren die stundenlangen Sitzungen für beide ein Gewinn, jeder dringt ein wenig in die Welt des anderen ein. Dann bekommt Bildhauer Kemmel von seinem thüringischen Heimatdorf den Auftrag, eine Skulptur für den Sportplatz zu schaffen.

Am liebsten würden die Gemeindevertreter ein Denkmal haben, das die Züge ihres gerade verstorbenen ruhmvollen Vereinstorwarts tragen soll. Groß ist deshalb die Enttäuschung, als ihnen der Künstler aus Berlin schließlich statt der steinernen Wiedergeburt des verblichenen Idols seine Symbolfigur präsentiert, einen Läufer, dazu noch splitterfasernackt. Der Bürgermeister (Werner Stötzer) äußert sittliche Bedenken, schließlich wird der Ort auch von zahlreichen jungen Mädchen aufgesucht. Doch auch Kemmel ist betroffen.

Er hatte keine Ahnung, dass Nacktheit ein Problem sein könnte. Ein berühmter Bildhauerkollege versucht zu vermitteln, Kunst brauche kein Feigenblatt, sein Argument. Ende gut, alles gut?! Jedenfalls erhält Kemmel zu seinem 40. Geburtstag einen Gruß aus der Heimatgemeinde. Das Foto zeigt zwei Dorfschöne vor der neuen Sportplatzzierde. Ihr lachender Blick ist auf das von keinem Feigenblatt verhüllte wichtigste Attribut der Männlichkeit gerichtet … Um den komplizierten Prozess der Annäherung zwischen denjenigen, die Kunst machen und denjenigen, für die sie gemacht wird, geht es.

Konrad Wolf (Drehbuch Wolfgang Kohlhaase) erzählt seine Geschichte vom „nackten Mann auf dem Sportplatz“ heiter-gelassen und stets mit einem komödiantischen Unterton. Mit Kurt Böwe, Martin Trettau, Ursula Karusseit und vielen anderen bekannten Darstellern jener Zeit fand Konrad Wolf eine hervorragende Besetzung. Das MDR FERNSEHEN sendet „Der nackte Mann auf dem Sportsplatz“ innerhalb einer dreiteiligen Filmhommage an Ursula Karusseit, die am 2. August ihren 75. Geburtstag feiert. Der dritte Film, der „Polizeiruf 110: Abschiedslied für Linda“, folgt am Dienstag, 05.08., 22:50 Uhr. (Text: MDR)

Internationaler Kinostart1974

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