Der Kuckuck und der Esel
- D 2014 (90 Min.)
- Drama

Nach Jahren erfolglosen Schriftverkehrs mit einem öffentlich-rechtlichen Fernsehsender wegen seines Filmprojekts „Orangenhain“ nimmt der Drehbuchautor Conrad Weitzmann das Heft in die Hand und entführt kurzerhand den für Kinofilme zuständigen Redakteur. Gemeinsam mit seinem Vater zwingt er den Fernsehmann zur gemeinsamen Drehbuchüberarbeitung – mit zunehmend brutalen Methoden. Vor fünf Jahren hat der erfolglose Drehbuchautor Conrad Weitzmann dem für Kinofilme zuständigen Redakteur eines öffentlich-rechtlichen Senders, Stuckradt Halmer, ein Drehbuch zur Verfilmung der Liebesgeschichte seiner Eltern geschickt.
Das Buch mit dem Titel „Orangenhain“ ist jedoch offenbar bei einem Mitarbeiter Halmers hängen geblieben und hat den Redakteur nie erreicht. Dennoch gab es einen regen Mailwechsel, unzählige Male sollte Weitzmann das Drehbuch umschreiben. Nachdem er immer noch kein Angebot zur Realisierung erhalten hat, nimmt der Autor das Heft in die Hand und entführt kurzerhand den Redakteur. In der Datsche seines Vaters Ephraim will er mit Halmer an der Umsetzung des Stoffes arbeiten.
Zunächst weigert sich dieser, doch Vater Ephraim zwingt den Redakteur mit zunehmend ruppigen Methoden zur Zusammenarbeit. So willigt Halmer schließlich ein und stürzt sich in der Hoffnung auf baldige Befreiung aus der Geiselhaft mit Conrad in die Arbeit. Mit „Der Kuckuck und der Esel“ inszenierte Andreas Arnstedt – im Übrigen ohne Beteiligung eines Fernsehsenders – eine bitterböse Satire auf die Qualen des Filmmachens. Mit absurden Dialogen und schwarzem Humor wird in der Low-Budget-Produktion die undurchsichtige Welt der Fernsehanstalten und das alte Dilemma, sich zwischen Massentauglichkeit und Niveau entscheiden zu müssen, überspitzt.
Jan Henrik Stahlberg, der durch seine Hauptrolle in „Muxmäuschenstill“ (2004) bekannt wurde, gewinnt als Stuckradt Halmer – ausgekochter Medienprofi einerseits, verzweifelte Geisel andererseits – die Sympathie der Zuschauer. Trotz der Heftigkeit des schwarzen Humors und einiger Geschmacklosigkeiten zeichnet den Film eine gewisse Leichtigkeit aus – und das liegt auch an der wunderbaren Musik von Nicolette Richter und dem David Orlowsky Trio.
„Der Kuckuck und der Esel“ wurde beim Filmfest Hof 2014 mit dem „Förderpreis Neues Deutsches Kino“ ausgezeichnet und ist an diesem Abend als deutsche Erstausstrahlung zu sehen. „Eine erfrischend bitterböse Parabel über das deutsche Film- und Fernsehgeschäft, verkorkste Familienverhältnisse, Vergangenheitsbewältigung und weitere Abgründe, umgesetzt von einem hervorragendem Schauspielerensemble … Eine, der im deutschen Film so seltenen Satireperlen.“ (Noemi Schneider, 29.8.2015, Deutschlandradio Kultur) (Text: BR Fernsehen)
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