Der Hauptmann von Nakara

Regisseur Bob Nyanja zeigt, dass romantische Komödien nicht nur in Berlin funktionieren, und bringt die berühmte Urgeschichte des Hauptmanns von Köpenick im afrikanischen Gewand nach Nakara beziehungsweise Nairobi. Nun spielt sie in Kwetu, einer fiktiven Militärdiktatur in Kenia im Afrika der 70er Jahre und lässt die berühmten Elemente von Wilhelm Voigts Köpenickiade von 1906 im fast frohen Hexenkessel einer ostafrikanischen Stadt wieder ertstehen: die Arroganz der Behörden bis hin zur Korruption, die vergeblichen Bemühungen des Gestrauchelten um eine Rückkehr in ein bürgerliches und tugendhaftes Leben und nicht zuletzt die Anbetung der Uniform und ihrer Träger. Carl Zuckmayer hätte sich wohl kaum träumen lassen, dass aus seiner Vorlage ein Stück deutsch-afrikanischer Freundschaft werden würde: Wie seine Figur auch, landet der nairobische Held Muntu ein zweites Mal im Gefängnis, stiehlt dort dem ewig betrunkenen Hauptmann der Anfangsszene die Uniform und übertrifft damit sogar den Vorgänger aus Köpenick: Muntu winkt am Ende das Amt des Präsidenten.

„Der Hauptmann von Nakara“ erzählt eine witzige und zugleich herzerwärmende Geschichte über die Schwierigkeiten beim Leben und Überleben in einer oft absurden Welt voller Unerbittlichkeit, Bestechungsaffären und Korruption. Eine afrikanische Geschichte, jedoch nicht nur für Afrikaner geschrieben, sondern mit höchst internationalem Potenzial. (Text: arte)