Der Berg der Versuchung

Ein indisches Linienflugzeug stürzt über dem Montblanc-Gebirge ab. Die Rettungsmannschaften haben keine Chance, an die Absturzstelle heranzukommen. Versuchung genug für den jungen, skrupellosen Chris, einen hinterhältigen und riskanten Plan zu schmieden: Er will zu dem Wrack aufsteigen, um sich an den Wertgegenständen der vermutlich toten Passagiere zu bereichern. Sein älterer Bruder Zacharias – einst ein berühmter Bergführer – soll ihn dabei unterstützen. (Text: Kabel Eins Classics)

Vorlage für den Streifen ist der Roman „La neige en deuil“ (Der Berg der Versuchung) des französischen Schriftstellers Henri Troyat aus dem Jahr 1952. Das Buch wiederum war inspiriert von dem Unglück des Air India Flugs 245, der am 3. November 1950 am Mont Blanc, dem höchsten Berg der Alpen, abstürzte. Das Flugzeug, eine Lockheed L-749A Constellation namens „Malabar Princess“, sollte 40 Passagiere und acht Crew-Mitglieder über die Route Bombay-Cairo-Genf-London fliegen. Auf 4,677 Metern Höhe krachte es in den Vorgipfel Rochers De la Tournette auf der französischen Seite des Bergs, alle Insassen starben. 1966 stürzte der Air India Flug 101 in der gleichen Gegend ab. 2013 fand ein Kletterer dort eine Kiste mit Schmuck, von der angenommen wird, dass sie von einem der Flugzeuge stammt. Die Hauptdarsteller Spencer Tracy und Robert Wagner trennte im wirklichen Leben ein Altersunterschied von 30 Jahren. Viele waren deshalb der Meinung, sie hätten besser Vater und Sohn, anstatt ein Brüderpaar gespielt. Zur Zeit des Drehs war Spencer Tracy gerade trocken, also dem Alkohol entwöhnt. Auf dem Weg zu ihrer Unterkunft aber, in der sie während des Drehs wohnten, ging die Seilbahn kaputt. Tracy und Wagner gerieten in eine lebensbedrohliche Situation. Am Abend betrank sich Spencer derart, dass er die Selbstbeherrschung verlor und ein Glas nach dem Barmann warf. Der Mann blieb verschont, aber einige Splitter trafen Wagners Hand und verletzten ihn. Wer genau hinsieht, kann dies im Film sehen. Anna Kashfi, die die Überlebende spielt, heiratete übrigens Marlon Brando. „Oscar-Preisträger Tracy überzeugt in einem effektvollen, aber schwülstigen Drama um Unmoral und Heldentum.“ (cinema.de) „Regisseur Edward Dmytryks setzt die Vorlage effektiv um; überhaupt kommt ihm das Verdienst zu, die verschiedenen Talente der am Film Beteiligten zu unterstreichen und zu voller Wirkung zu bringen. Spektakuläre Landschaftsbilder und eine für die damalige Zeit verblüffende Tricktechnik runden das Ganze trefflich ab. So ist eine rundum befriedigende Produktion entstanden, ein Film, der in mehrerer Hinsicht packt und einige unvergessliche Film-Momente bereithält.“ (gabelingeber.com) (Text: Tele 5)