Departed: Unter Feinden

Bestehen kann im Krieg zwischen Polizei und organisiertem Verbrechen nur, wer die Züge des Gegners kennt. Das weiss Gangsterboss Costello nur zu gut, weshalb er vor Jahren den ihm loyal ergebenen Fusssoldaten Colin Sullivan die Karriereleiter bei der Bostoner Polizei hat hochklettern lassen. Als Maulwurf versorgt er den Paten mit brisantem Insidermaterial, was es Costello ermöglicht, der Polizei immer einen Schritt voraus zu sein. Doch die Polizei ist nicht untätig geblieben. So wurde der junge Polizeikadett Billy Costigan von Captain Queenan und Detektive Dignam dazu auserkoren, den irisch-amerikanischen Mob Bostons zu infiltrieren und dort das Vertrauen von Costello zu gewinnen.

Wie Sullivan gelingt es auch Costigan, seine wahre Identität und seine Auftraggeber verborgen zu halten. Als allerdings während mehrerer Operationen streng geheimes Insiderwissen über die Züge der Gegenseite eingesetzt wird, keimt bei den Protagonisten der Verdacht, dass sie Verräter in den eigenen Reihen haben. Mit grösster Besessenheit versuchen Costigan und Sullivan nun, hinter die Identität des jeweils anderen zu kommen, denn sie wissen genau, dass nur überleben kann, wer das Geheimnis als Erster lüftet. Es beginnt ein gnadenloser Wettlauf gegen die Zeit, bei dem keiner der beiden weiss, wem er wirklich trauen kann.

Der in New Yorks Little Italy aufgewachsene Martin Scorsese ist in den Gefilden der Mafia ein alter Bekannter. Mit Filmen wie «Mean Streets», «Good Fellas», «Casino» oder «The Gangs of New York» rückt er dem organisierten Verbrechen mit der Kamera schon seit fast einem halben Jahrhundert zu Leibe und hat damit Kinogeschichte geschrieben. Im Gegensatz zu seinen früheren Werken diente Scorsese im Falle von «Departed – Unter Feinden» diesmal nicht seine unmittelbare Erfahrung mit der Mafia als Inspirationsquelle. Wie schon der 1991 entstandene «Cape Fear» ist auch der oscarprämierte «Departed – Unter Feinden» das Remake eines schlanken Thrillers, den der Altmeister mit mythisch-epischen Elementen anreicherte und so zum grossen Drama ausbaute.

Das aber soll nicht heissen, Scorsese hätte in der Inszenierung von grossem Welttheater den Faden verloren. Wie das Vorbild, der 2002 entstandene Hongkong-Thriller «Infernal Affairs», ist auch die Fassung des US-Amerikaners grandioses Spannungskino, das bis zur letzten Minute bestens unterhält. Grossen Anteil am Gelingen haben insbesondere Scorseses drei Hauptdarsteller Matt Damon, Leonardo DiCaprio sowie Hollywood-Altstar Jack Nicholson, der in der Rolle des teuflischen Mafiabosses Costello in alter Frische zu bewundern ist. (Text: SRF)

„Departed – Unter Feinden“ ist die grandiose Neuverfilmung des chinesischen Thrillers „Infernal Affairs“. Regisseur Martin Scorsese („Gangs of New York“, „Aviator“) ist ein wahrer Meister seines Fachs. Der 71-Jährige erhielt für „Departed“ den Oscar für die Beste Regie. Der Thriller wurde insgesamt in fünf Kategorien für den Oscar nominiert von denen er vier gewinnen konnte. In der Hauptrolle spielt der Hollywood-Beau Leonardo DiCaprio („Titanic“, „Inception“). DiCaprio wirkte bereits in fünf Filmen von Altmeister Martin Scorsese mit. Ihre neueste Zusammenarbeit, das Krimidrama „The Wolf of Wall Street“, startet am 14. Januar 2014 in den deutschen Kinos. Seinen Gegenpart spielt der fabelhafte Charakter- und Actiondarsteller Matt Damon („Die Bourne Identität“, „Invictus -Unbezwungen“). In weiteren Rollen spielen der dreifache Oscarpreisträger Jack Nicholson, Alec Baldwin, Vera Farminga und Mark Wahlberg, letztere wurde für seine Darbietung in „Departed – Unter Feinden“ für den Oscar als bester Nebendarsteller nominiert. Hollywood-Star Brad Pitt („Fight Club“, „Inglourious Basterds“) war an der Produktion beteiligt. „So sind in Departed endlich wieder alle Zutaten vereint, die einen Scorsese-Film ausmachen: exzellente Darstellerleistungen, dynamische Bildgestaltung [ …] und eine mit pessimistischem Furor erzählte Geschichte über Lüge, Korruption und Intrige. Unter seiner Oberfläche ist der Film eine Metapher für den gegenwärtigen Zustand der amerikanischen Gesellschaft. [ …] Fazit: [ …] Ein blutiges, zynisches, überaus packendes Gangster-Epos mit einem Finale, das schier Amok läuft“ – (cinema) (Text: RTL Zwei)