Das Versteck
- DDR 1978 (98 Min.)
- Liebesfilm

Max bittet seine geschiedene Frau Wanda, ihn vor der Polizei zu verstecken. Doch er hat die Geschichte nur erfunden, getrieben vor Sehnsucht nach ihr und dem Wunsch, die Trennung rückgängig zu machen. Szenen einer gewesenen Ehe: Eines Morgens steht Max (Manfred Krug) vor der Tür seiner geschiedenen Frau Wanda (Jutta Hoffmann) und bittet um Einlass. Er werde von der Polizei gesucht, sei aber nicht schuldig. Irgendwann am kommenden Wochenende werde sich der Fall klären, und bis dahin brauche er Unterschlupf. Die verstörte Wanda, die gerade ihren neuen Freund (Dieter Mann) zu Besuch hat, nimmt Max bei sich auf.
Doch Max hat Wanda angelogen, er wird gar nicht gesucht. Es ist nur ein Trick, um wieder in ihrer Nähe zu sein, vielleicht wieder mit ihr zu leben. So werden die Tage im „Versteck“ zu Tagen der Prüfung. Wanda ertappt sich dabei, dass ihre Sorge um ihn mehr ist als Fairness und Anständigkeit. Gleichzeitig aber durchlebt sie in ihren Erinnerungen die Jahre ihrer Ehe, die an seinem Egoismus und am gemeinsam nicht bewältigten Alltag zerbrach. Ihre Zweifel wachsen. Und sie erkennt, auch mit leiser Trauer, dass sein Wunsch, wieder mit ihr zu leben, auch der Wunsch nach einem „Versteck“ ist, in dessen Geborgenheit Ruhe sein soll vor den Anstrengungen und Forderungen des Alltags.
Doch dieses „Versteck“, das allzu sehr auf ihre Kosten geht, ist sie nicht bereit zu gewähren. Mit „Das Versteck“ gelang dem Regisseur Frank Beyer (1932–2006) ein „um gerechte Abwägung der Standpunkte bemühter, psychologisch einfühlsamer Film, der seine moderne Beziehungsgeschichte vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Verhältnisse in der DDR erzählt.
Fesselnd vor allem durch das lebendige Spiel und die hintergründige Ironie“ (Lexikon des Internationalen Films). Verantwortlich für die gelobte „Einfühlsamkeit“ und die „Ironie“ zeichnet vor allem Autor Jurek Becker (1937–1997). Für die beiden engen Freunde Becker und Manfred Krug wurde „Das Versteck“ zum Abschied von der DDR. Sie hatten sich mit ihrem öffentlichen Eintreten für den Liedermacher Wolf Biermann nach dessen Ausbürgerung 1976 endgültig das Wohlwollen der Mächtigen verscherzt und wurden mehr oder weniger „ausgewandert“. (Text: MDR)
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