Das Rückgrat des Teufels
- E / MEX / USA 2001 (El Espinazo del Diablo, 106 Min.)
- Horror

Spanien während des Bürgerkriegs. In einem Waisenhaus wird der zwölfjährige Carlos von einem Geist verfolgt, der ihn auf die Spur eines blutigen Verbrechens führt. Ein visuell beeindruckender, stiller Horrorfilm des mexikanischen Regisseurs Guillermo del Toro, der ohne grelle Effekte auskommt und gekonnt mit seiner suggestiven Spannung fesselt. Spanien 1939. Gegen Ende des Bürgerkriegs ist das Waisenhaus Santa Lucia, das weit entfernt von der nächsten Stadt mitten in einer einsamen Ebene liegt, randvoll mit Kindern. Vor nicht allzu langer Zeit verschwand dort spurlos ein Junge und niemand hat eine Erklärung dafür. Als auch der zwölfjährige Carlos in Santa Lucia ein neues Zuhause findet, geschehen plötzlich merkwürdige Dinge.
Eine schemenhafte Gestalt taucht auf. Es ist der verschwundene Santi, dessen Geist nachts durch das alte Gemäuer zieht und Carlos mit den Worten „Viele von Euch werden sterben!“ verfolgt. Erst angsterfüllt, ist Carlos mit der Zeit absolut sicher, dass die weit verzweigten Kellergewölbe des Waisenhauses ganz offensichtlich ein düsteres Geheimnis verbergen. Ein grausiges Verbrechen, in das die Direktorin, der gutmütige Professor Casares und der aggressive Verwalter Jacinto irgendwie verwickelt sein müssen. „Devil’s Backbone“ ist der erste Beitrag der vierteiligen „Horror-Nacht“-Spielfilmreihe, die 3sat am 1. und 2. August zeigt. Als nächster Film dieser Reihe folgt im Anschluss um 1:55 Uhr „REC“. (Text: 3sat)
Hintergrund: Vom Macher der Gruselschocker „Cronos“ (1992) und „Mimic“ (1997): Regisseur Guillermo del Toro. Der bezeichnete diesen Streifen als Geschwister-Film zu seinem Oscar-prämierten Werk „Pans Labyrinth“ aus dem Jahr 2006, wobei „Das Rückgrat des Teufels“ der maskuline Teil, „Pans Labyrinth“ der feminine, also der „Schwester“-Film sei. In beiden Werken spielt der Spanische Bürgerkrieg eine Rolle. Der „Bruder“-Teil sei stark von seinen persönlichen Erinnerungen und die Beziehung zu seinem Onkel geprägt, der angeblich als Geist wiederkehrte. 2003 sagte del Toro, dass „Das Rückgrat des Teufels“ ihm von seinen eigenen Filmen der liebste sei. Immerhin betrug die Vorbereitung dieses Herzensprojekts etwa 16 Jahre. Das Script schrieb der Regisseur schon zu College-Zeiten. Zustande kam die Produktion dann, als del Toro auf dem Miami Film Festival 1994 mit Regisseur Pedro Almodóvar zusammentraf. Der hatte eben del Toros „Cronos“ gesehen und bot ihm an, dessen nächsten Film zu produzieren. Almodóvar übernahm die Aufgabe schließlich zusammen mit seinem Bruder Agustín und vier weiteren Personen (darunter der Regisseur selbst). Inspiriert ist die Gestaltung des Geists von den weiß-gesichtigen Gespenstern aus japanischen Horror-Filmen wie z. b. „Ring – Das Original“ (1998). Kritik: „Überall dort, wo sich der Horror seinen Weg in die Realität bricht, findet die Inszenierung ihre Höhepunkte, fühlt sich visuell hinein in die dunklen Gänge des Waisenhauses, dringt in den Bildern vor in die Vergangenheit und ihre Verbrechen. Am Ende lösen sich die erwachsenen Figuren quasi auf im Krieg und im dadurch entstehenden Leid, werden zu Widergängern, zu Gespenstern, die festgefroren sind am Ort des Schreckens. Auch wenn einem die Geschichte über den Krieg, der die Herzen der Menschen vergiftet und dabei Unschuldige – in diesem Fall Kinder – trifft, gelegentlich sehr simpel vorkommen mag, ist del Toros gelungener emotionaler und, damit verbunden, kluger visueller Zugang zu ihr überzeugend. ‚The Devil‘s Backbone’ erinnert manches Mal an den ebenfalls sehenswerten spanischen Horrorfilm ‚Ein Kind zu töten …‘ von 1976.“ (dienachtderlebendentexte.com) (Text: Tele 5)
Originalsprache: Spanisch
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