Auf der Suche nach Menschlichkeit Kathrin Winzenried über die Geschichte des Schweizerischen Roten Kreuzes

CH 2015 (65 Min.)
  • Dokumentation
Anton Partl und Kathrin Winzenried: Er kam als Achtjähriger mit einem vom SRK organisierten «Kinderzug» aus dem zerbombten Wien in die Schweiz zur Erholung. – Bild: SRF
Anton Partl und Kathrin Winzenried: Er kam als Achtjähriger mit einem vom SRK organisierten «Kinderzug» aus dem zerbombten Wien in die Schweiz zur Erholung.

Das Symbol des Schweizerischen Roten Kreuzes ist einzigartig und steht seit jeher für Hilfe bei Krankheit, Katastrophen und Krieg. 1866 wurde das SRK gegründet mit dem Ziel, die Not von Verwundeten und deren Familien zu lindern.

Den Verletzlichsten beizustehen, das war fortan der Grundsatz der Organisation. So organisierte das SRK während und nach dem Zweiten Weltkrieg Erholungsurlaube für 180 000 Kinder aus kriegsversehrten Ländern. Der achtjährige Anton Partl war eines von ihnen. Bis heute bleibt der Wiener seiner Gastfamilie aus Speicher AR verbunden und ist überzeugt, dass sie ihm das Leben gerettet hat. Dass diese humanitäre Aktion nicht zweckfrei war und das ramponierte Image der abgeschotteten Schweiz aufpolieren sollte, wurde erst später klar.

Die Instrumentalisierung durch Regierung und Militär führte zu einem Tiefpunkt in der Geschichte des Roten Kreuzes. Gegenüber den Verbrechen des Holocaust zeigte sich die offizielle Organisation untätig und übernahm die Haltung des «vollen Bootes» der Schweizer Regierung. Freiwilligen Helfern und Helferinnen des SRK ist es zu verdanken, dass die humanitären Grundsätze des Roten Kreuzes nicht gänzlich verloren gingen: So rettete die Krankenpflegerin Friedel Bohny-Reiter trotz Verbot zahlreichen Jüdinnen und Juden das Leben. Eine von ihnen ist Margot Wicki-Schwarzschild. Eindringlich erinnert sie an die humanitäre Verpflichtung, den Schwachen und Verfolgten auch heute beizustehen.

Flüchtlinge sind auch aktuell wieder die grösste Herausforderung der Organisation. In der Politik lassen sie Werte wie Menschlichkeit und Unparteilichkeit erodieren. Kurt Strehler ist täglich mit den Folgen der internationalen Asylpolitik konfrontiert. In seiner Arbeit als Leiter des Asylzentrums Altdorf setzt er sich unermüdlich ein, die Grundsätze des SRK zu leben. Dieses Asylzentrum ist mittlerweile das einzige, das von der Geschäftsstelle des SRK noch betrieben wird. Dabei geht er auch unkonventionelle Wege. In diesem Engagement spiegelt sich die hohe Identifikation mit dem roten Kreuz auf weissem Grund wider, das viele Mitarbeitende als sinnstiftend und befriedigend empfinden. (Text: SRF)

Deutsche TV-Premiere29.11.20163sat

Sendetermine

Mi 17.05.2017
11:26–12:30
11:26–
Di 29.11.2016
23:17–00:08
23:17–
Fr 03.06.2016
09:05–10:00
09:05–
Do 26.05.2016
20:05–21:00
20:05–

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