Abschied von der Nacht

Frankreich, 2015: Muriel , die am Fuss der Pyrenäen eine Pferdefarm betreibt, freut sich riesig über das Wiedersehen mit ihrem Enkel. Seit dem Tod seiner Mutter hat Alex sich nämlich nur selten bei seiner Grossmutter blicken lassen. Jetzt kommt er sogar in Begleitung seiner Freundin Lila .

Alex möchte seine Grossmutter noch einmal sehen, bevor er für eine Weile mit Lila nach Kanada geht. Doch bald schon beginnt Muriel zu ahnen, dass Alex in Wahrheit einen ganz anderen Plan hat. Zu ihrem Erstaunen ist er zum Islam übergetreten. Doch nicht nur das: Er hat sich dem radikalen Islamismus verschrieben und sein Reiseziel ist Syrien. Völlig überfordert von der Situation versucht Muriel, Alex von seinem Vorhaben abzubringen, doch der einst so vertraute Junge zeigt sich von einer komplett anderen Seite. (Text: SRF)

André Téchiné („Meine liebste Jahreszeit“, 1993; „Wilde Herzen“, 1994) gehört zu den erfolgreichsten französischen Regisseuren der Generation nach der Nouvelle Vague. Wie François Truffaut, Claude Chabrol oder Jean-Luc Godard kam er über die Kritik zum Filmemachen und war wie jene mit der Filmzeitschrift „Cahiers du Cinéma“ verbunden. Seine eleganten, gefühlsbetonten Filme setzen sich mit der Komplexität von Emotionen und der Zerbrechlichkeit der menschlichen Verfassung auseinander. Téchinés Markenzeichen ist die lyrische, ebenso sensible wie unsentimentale Untersuchung zwischenmenschlicher Beziehungen. (Text: arte)