300 Worte Deutsch

Seit Jahren liefern sich Dr. Ludwig Sarheimer vom Ausländeramt und Hodscha Demirkan, Vorsitzender der türkischen Gemeinde, in Köln einen wahren Kleinkrieg. Der eine möchte an alten Traditionen festhalten und lässt eine Reihe lediger Frauen für heiratswillige Türken nach Deutschland einfliegen. Der andere will das verhindern, da keine der Damen der deutschen Sprache mächtig ist und die vorgelegten Zeugnisse über erfolgreich in der Türkei absolvierte Sprachtests gefälscht sind. Zwischen den beiden Streithähnen steht Demirkans Tochter Lale, die nicht nur studiert, sondern heimlich auch Kampfsport trainiert. Das ermöglicht ihr, alle potenziellen Ehemänner abzuwehren, die ihr von ihrem Vater vorgeschlagen werden.

Zu Hause gibt die junge Frau die brave türkische Tochter, doch sobald sie das Haus verlässt, legt sie das Kopftuch ab und ist gänzlich im deutschen Leben angekommen. Als ihr Vater sie bittet, für frisch aus der Türkei angereiste Bräute den Deutschunterricht zu übernehmen, kann sie nicht Nein sagen. Denn die Frauen müssen den „300 Worte Deutsch“-Sprachtest bestehen, ohne den sie nicht in Deutschland bei den ihnen zugewiesenen Ehemännern bleiben dürfen. Dabei verlieben sich Lale und der Neffe von Dr. Sarheimer ineinander, was zu weiteren Verwicklungen führt – denn Hodscha Demirkan hat bereits einen wohlhabenden türkischen Unternehmer als Ehemann für seine Tochter ausgesucht. (Text: arte)

Die warmherzige Culture-Clash-Komödie „300 Worte Deutsch“ von Regisseur und Drehbuchautor Züli Aladag punktet mit schrägem Humor und wirft einen mutigen Blick auf Fragen der Integration. Im Juni 2013 feierte „300 Worte Deutsch“ seine Premiere auf dem Filmfest München. Schauspielerin Pegah Ferydoni ist bekannt aus Bora Dagtekins „Türkisch für Anfänger“ (2006–2008, 2012) und spielte 2010 die Titelrolle in Su Turhans „Ayla“. Christoph Maria Herbst verkörpert Ralf Husmanns „Stromberg“ (2004–2012, 2014) und spielte den Christoph Sensenbrink in der Romanverfilmung „Er ist wieder da“ (2015). (Text: 3sat)