24h Berlin – Der Film

«24h Berlin – Der Film» erzählt 20 Jahre nach dem Fall der Mauer vom Leben und Überleben in der Metropole. An einem Tag im September begleitet er Menschen durch ihren Alltag, vom frühen Morgen bis spät in die Nacht: Einwanderer, Altberliner, Neuzugezogene, Arme und Reiche, Alte und Junge. Sie alle stehen auf, frühstücken, ehen zur Arbeit; sie suchen nach Glück, nach Sinn, hoffen auf den nächsten Schuss oder auf einen Menschen, mit dem sie das Leben teilen können. Leslie Bomba ist Anfang 30 und arbeitet in einem Callcenter.

Sie nimmt Aufträge und Beschwerden entgegen und verkauft Zahnzusatzversicherungen. Immer wieder denkt sie an ihren neuen Freund, der am Abend vorbeikommen will. – Michael Hoffmann ist Chef im Margaux und gilt als einer der besten Köche in der Stadt. Wenn ein Restaurantkritiker ihn niederschreibt, ist ein Jahr Arbeit umsonst. Hardy Wischmeier schleppt Autos ab, seine Frau arbeitet als Nachschwester, der Sohn muss zur Schule. Manchmal sehen sie sich nur kurz in der Tür oder für eine Stunde beim Abendessen.

- Klaus Wowereit ist Berlins Bürgermeister und hastet von Termin zu Termin. Martha Foday spielt mit ihren Freundinnen aus der Schule mittags «Germany’s Next Top Model», am Abend will sie mit ihnen Döner essen gehen. – Mario Krüger verkauft die Obdachlosenzeitung und hofft, genug Geld zu verdienen für das nächste Blech Heroin. Die Wege all dieser Menschen führen durch Berlin, eine immer noch zerrissene Stadt, in der die Kulturen aufeinanderprallen, sich anfeinden, ignorieren oder miteinander wetteifern – eine Stadt, die voller Baustellen und Lücken ist und nie fertig zu werden scheint; eine Stadt, die im Schatten ihrer Vergangenheit steht und nach einer Zukunft sucht.

Der Film versammelt zufällige Eindrücke, Schnappschüsse und Momentaufnahmen mit dichten Beobachtungen von Menschen, Strassen und Plätzen. Geschichten werden angerissen, liegen gelassen, weitergeführt, finden kein Ende oder hören abrupt auf. Ein Mosaik aus Steinen, die nicht immer zusammenpassen, kein einheitliches Bild ergeben, sondern so widersprüchlich bleiben wie die Stadt selbst. (Text: SRF)