5 Folgen, Folge 1–5

  • Folge 1 (51 Min.)
    Christopher Giercke wurde in Ostberlin geboren und hat sein Leben als Schauspieler, Rockmusik- und Filmproduzent hinter sich gelassen. Vor 20 Jahren traf er während eines Filmdrehs in der Mongolei seine heutige Frau Enkhe. Seither dreht sich sein Leben um einen der wertvollsten Schätze seiner Wahlheimat: Kaschmir, das in der Mongolei aus dem weichen und warmen Winterfell der Steppenziegen gewonnen wird. An den Ausläufern des Himalayas, einem kargen Landstrich, produziert Christopher hochwertige Kaschmirfasern. Die Stoffe, die er später in Nepal daraus herstellen lässt, zählen zu den schönsten der Welt. Die großen Pariser Modehäuser schwören auf die Feinheit und Eleganz seiner Ware.
    Sie reißen sich um seine feinen Stolen, weichen Plaids und warmen Decken. Christopher zeigt seiner elfjährigen Tochter Alegra den Produktionsweg, den diese besondere Faser durchläuft. Mitten im Winter, wenn die Temperaturen in der Mongolei bis zu minus 35 Grad Celsius erreichen, leben die beiden das beschwerliche Leben der Züchter, um dabei zu sein, wenn die Kaschmirwolle gewonnen wird. Danach geht die märchenhafte Winterreise weiter nach Kathmandu in Nepal, wo in Christophers Werkstätten Männer und Frauen mit meisterhafter Präzision die Wolle weben. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 30.09.2017arte
  • Folge 2 (51 Min.)
    Dies ist die Geschichte eines Mannes, der mit 30 Jahren in die Fußstapfen seiner Großmutter tritt und die einzigartige Handwerkskunst des Seidenwebens erlernt. Anou Thammavong arbeitet in Laos als Textildesigner für Innenausstattung. Modeschöpfer in Paris, London und New York arbeiten mit seinen exzellenten Seidenstoffen. Im Zuge der Machtübernahme der Kommunisten musste der vierjährige Anou als jüngster Spross enteigneter Adliger 1975 mit seiner Familie aus Laos fliehen. Mit 30 Jahren kehrte er zum ersten Mal in sein Heimatland zurück und fand dort das Haus seiner Familie obwohl seine Eltern ihm die Adresse nicht verraten hatten. Ein weiterer Zufall sorgte dafür, dass er den ehemaligen Werkstattleiter der Weberei seiner Großmutter traf.
    Daraufhin beschloss Anou, sich in Laos niederzulassen und von nun an selbst hochwertige Seidenstoffe herzustellen. 13 Jahre später hat Anou gelernt, wie man webt und Farben nach laotischer Tradition herstellt. Noch immer spürt er seinen Wurzeln nach. Im Norden des Landes, der Wiege der laotischen Stoffproduktion, ließ er sich von der traditionellen Weberei inspirieren, um sie anschließend zu modernisieren. In seiner Werkstatt in der Hauptstadt Vientiane, wo er gemeinsam mit zehn anderen Arbeitern traditionelle Motive webt, verrät er die Geheimnisse ihrer Anfertigung. Seine Bilder, die von den Mustern seiner Großmutter inspiriert sind, sind manchmal so komplex, dass die Weber nur sechs Zentimeter pro Tag vorankommen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 30.09.2017arte
  • Folge 3 (51 Min.)
    Maximiliano Modesti stammt ursprünglich aus Venedig. Sein Studium absolvierte er an der Pariser Schule für Modedesign Berçot. Vor 23 Jahren verließ er von einen Tag auf den anderen die französische Hauptstadt und das Studio des renommierten Modeschöpfers Azzedine Alaïa, um eine Stickerei-Werkstatt im indischen Mumbai zu eröffnen. Heute arbeiten über 600 männliche Sticker zum größten Teil Muslime in einem hinduistisch geprägten Land in seinen Werkstätten. Mit ihrem Kunsthandwerk werden die größten Namen der internationalen Modewelt beliefert. Maximilianos Suche nach neuen Mustern und Entwürfen führte ihn durch ganz Indien von Jaipur im nördlichen Bundesstaat Rajasthan bis nach Lucknow in der Ganges-Ebene, wo er vor Kurzem eine neue Werkstatt eröffnete und jetzt eine Stiftung gründen möchte.
    Der 44-Jährige setzt sich täglich für die Akzeptanz seiner Arbeiter in der indischen Gesellschaft ein: Mit gesicherten Arbeitsplätzen, gerechten Gehältern und staatlich zertifizierten Ausbildungsplätzen zeigt er seine Wertschätzung für seine Arbeiter. Stoffproduzenten wie Maximiliano sorgen dafür, dass erstklassige Stoffe auf menschenwürdige Art hergestellt werden in einem Kontext, der oft genug von Skandalen und Ausbeutung geprägt ist. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 30.09.2017arte
  • Folge 4 (51 Min.)
    Dechen Yeshi ist 34 Jahre alt. Ihre Mutter ist Amerikanerin, ihr Vater Tibeter. Sie ist in Indien aufgewachsen und hat in den USA Ostasienwissenschaft und Film studiert. Vor zehn Jahren reiste Dechen mit ihrem Bruder durch das Hochland von Tibet. Hier lernte sie das entbehrungsreiche Leben der Nomaden kennen und die besonderen Eigenschaften der Yak-Wolle. Sie entschloss sich, nicht mehr fortzugehen und Arbeitsplätze zu schaffen. Sie hat das Leben der Tibeter verändert und einen Stoff wiederentdeckt, dessen Qualität von Peking bis Paris anerkannt wird. Das Yak trägt als Kälteschutz unter seinem groben Oberhaar ein weiches Unterhaar, das sich nur in Handarbeit gewinnen lässt und Kulu genannt wird.
    Kulu ist der feinste Teil der Yak-Wolle. In der Region Amdo, im äußersten Westen Chinas, eröffnete Dechen in über 3.200 Meter Höhe eine Werkstatt, in der sie gemeinsam mit tibetischen Nomaden das traditionelle Weben der Yak-Wolle wiederbelebte. Um gegen die Vertreibung und Verarmung der tibetischen Nomaden zu kämpfen, setzt Dechens Betrieb Norlha zu Deutsch „Gott des Reichtums“ beziehungsweise „Gott der Yaks“ auf Nachhaltigkeit. Mit über 110 Mitarbeitern bringt die Weberei den letzten Nomaden dieser Region Tibets eine Zukunft, Stolz und Wohlstand. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 30.09.2017arte
  • Folge 5 (52 Min.)
    Weltweit gehört sie zu den wenigen Frauen, die ihr jahrhundertealtes Wissen mit Haute Couture und modernem Mode-Design verbinden: Akiko Ishigaki, die auf der kleinen japanischen Insel Iriomote lebt. Akiko ist Färberin und Spinnerin in der dritten Generation. Die 78-Jährige verlässt nur selten ihre Insel, die ihr von den Pflanzenfasern bis zur Farbe alles liefert, was sie für ihre Arbeit braucht. Akiko webt und färbt ihre Stoffe mit den Pflanzen oder Wurzeln, die ihr Mann Kinsei in ihrem Garten oder im Urwald findet. Ihre Gelb-, Rot- und Indigotöne sind von außergewöhnlicher Schönheit. Akiko führt eine Tradition fort, die typisch für die warme und feuchte Insel ist: Sie fertigt luftige Kleidung wie Kimonos aus der Basho-Faserbanane.
    Akiko vollzieht in Handarbeit mehr als 20 Arbeitsschritte, vom Anpflanzen über das Spinnen bis zum Weben. Die Winde, die Berge und der Ozean bestimmen ihre tägliche Arbeit. Auf dieser Insel kommunizieren Menschen und Götter stillschweigend, hier lebt jeder im Einklang mit der Natur. Jetzt gibt Akiko ihr Wissen an die Weberin Chiaki Maki und den Modeschöpfer Michiyo Masago weiter, die gerade an einer gemeinsamen Kollektion arbeiten. Dabei verrät sie auch einige Geheimnisse aus ihrem Leben. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 30.09.2017arte

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