Dies ist die Geschichte eines Mannes, der mit 30 Jahren in die Fußstapfen seiner Großmutter tritt und die einzigartige Handwerkskunst des Seidenwebens erlernt. Anou Thammavong arbeitet in Laos als Textildesigner für Innenausstattung. Modeschöpfer in Paris, London und New York arbeiten mit seinen exzellenten Seidenstoffen. Im Zuge der Machtübernahme der Kommunisten musste der vierjährige Anou als jüngster Spross enteigneter Adliger 1975 mit seiner Familie aus Laos fliehen. Mit 30 Jahren kehrte er zum ersten Mal in sein Heimatland zurück und fand dort das Haus seiner Familie obwohl seine Eltern ihm die Adresse nicht verraten hatten. Ein weiterer Zufall sorgte dafür, dass er den ehemaligen Werkstattleiter der Weberei seiner Großmutter
traf. Daraufhin beschloss Anou, sich in Laos niederzulassen und von nun an selbst hochwertige Seidenstoffe herzustellen. 13 Jahre später hat Anou gelernt, wie man webt und Farben nach laotischer Tradition herstellt. Noch immer spürt er seinen Wurzeln nach. Im Norden des Landes, der Wiege der laotischen Stoffproduktion, ließ er sich von der traditionellen Weberei inspirieren, um sie anschließend zu modernisieren. In seiner Werkstatt in der Hauptstadt Vientiane, wo er gemeinsam mit zehn anderen Arbeitern traditionelle Motive webt, verrät er die Geheimnisse ihrer Anfertigung. Seine Bilder, die von den Mustern seiner Großmutter inspiriert sind, sind manchmal so komplex, dass die Weber nur sechs Zentimeter pro Tag vorankommen. (Text: arte)