In Tallinn wurde Skype erfunden, und kostenloses WLAN an fast allen öffentlichen Plätzen, sogar in Parks, ist heute eine Selbstverständlichkeit. Parktickets werden online gelöst, ebenso die Rezepte des Arztes und sogar ihre Steuererklärung und die Wahlen können die Bürger komplett übers Internet abwickeln. Die Initiative, den öffentlichen Nahverkehr für die Einwohner Tallinns kostenfrei anzubieten, soll der Stadt zusätzliche Attraktivität verleihen. Sarah erfährt, wie stolz ihre estnischen Freunde auf die friedlich errungene Unabhängigkeit sind und das daraus erwachsene Gefühl, gemeinsam etwas verändern zu können. Kadi Kenk hat ihren Job in einer Unternehmensberatung aufgegeben, um sich mit vollem Einsatz für die Bewegung „Let’s do it! World“ einsetzten zu können. Diese von Rainer Nõlvak gegründete Initiative hatte einen utopischen Traum: An einem einzigen Tag
sollten Menschen in Estland zusammenkommen und ihr Land von Müll befreien. 50.000 schlossen sich dem Aufruf im Jahr 2008 an und innerhalb von nur fünf Stunden sammelten sie unglaubliche 10.000 Tonnen Müll. Heute ist „Let’s do it! World“ in über hundert Ländern aktiv und die Zahl der Freiwilligen, die sich an den „Cleaning-Aktionen“ beteiligt haben, liegt bei neun Millionen. Mit Helene Urva besucht Sarah ein Gymnasium an dem bereits den Kleinsten das IT-Programmieren beigebracht wird – sie sollen über Computer nicht nur konsumieren, sondern die Technologie auch für sich selbst nutzen können. Das Engagement von Maria Derlõš und Peeter Vihma setzt auf Gemeinschaftsaktionen. Ihr Ziel: die Menschen der Stadt näher zusammenzubringen und auf diese Weise die noch immer unklare estnische Identität zu schärfen, denn knapp ein Drittel der Bevölkerung Tallinns hat russische Wurzeln. (Text: arte)