Besonders an Feiertagen, wenn die ganze Familie zusammenkommt, herrscht oft ein großes Mitteilungsbedürfnis. Alle reden durcheinander, niemand hört wirklich hin – zumal die Hälfte der Anwesenden gleichzeitig am Handy hängt. Es scheint so, als ob niemand mehr richtig zuhören mag: Ärzte nicht ihren Patienten, Ehemänner nicht ihren Frauen und umgekehrt. Und auch in der öffentlichen Debatte scheinen alle lieber lauthals eigene Thesen in die Welt zu blasen, als dem anderen Gehör zu schenken. Woran liegt das? Leiden wir unter
Reizüberflutung? Haben wir zu viel um die Ohren? Warum empfinden wir das Zuhören oft als so anstrengend? Und ist es in Ordnung, bei manchen Themen auf Durchzug zu schalten, oder müssen wir gerade bei Meinungen, die uns nicht liegen, genauer hinhören? Philipp Engel macht sich auf die Suche nach Antworten: bei Ärzten, Patienten, Kommunikationsexperten und Diskussionsverweigerern, und er testet in einem Einkaufszentrum, was die Passanten überhaupt noch mitbekommen, wenn mehrere Reize gleichzeitig auf sie einprasseln. (Text: hr-fernsehen)