Dr. Michalsen, Oberarzt am Klinikum Essen-Mitte, ist von der schmerzstillenden und heilenden Wirkung der Egeltherapie überzeugt. Seine Studie über Blutegelanwendungen bei Kniegelenks-Arthrose sorgte weltweit für Furore. Immer mehr Ärzte setzen sich über die Vorurteile gegen die kleinen Blutsauger hinweg und überzeugen ihre Patienten, den Ekel zu überwinden. Bei einer Behandlung setzt der Arzt dem Patienten drei bis zwölf Blutegel auf die betroffenen Stellen. Mit ihren bezahnten Kiefern ritzen die Tierchen eine kleine sternförmige Wunde in die Haut und saugen etwa ein Schnapsglas voll Blut. Nach einer halben Stunde fallen sie gesättigt und bis um das Zehnfache vergrößert wieder ab. Welche Wirkstoffe beim Biss des Blutegels tatsächlich frei werden und was diese genau bewirken, darüber sind sich die Mediziner noch nicht im Klaren. Fest steht nur, dass erst das komplexe Zusammenspiel vieler Wirkstoffe die besonderen Heilerfolge des Blutegels erklärt. Doch die heilende Wirkung des Hirudo medicinalis ist
nicht neu. Schon in der Antike war der Einsatz von Blutegeln bekannt. Experten vermuten, dass die ersten Egel in Indien um 1.000 vor Christus zum ersten Mal medizinisch angewendet wurden. In Verruf geriet die Behandlung erst im 19. Jahrhundert, als viele Ärzte den Aderlass, eine Blutentnahme mit der Hilfe von Egeln, entdeckten und dafür zu brachialen Mitteln griffen. Bis zu hundert Blutegel auf einmal mussten die Patienten auf ihrem Körper ertragen. Diesen massiven Blutverlust überlebten viele der geschwächten Kranken nicht. Aus dieser Zeit stammt auch die älteste Blutegelfarm der Welt in Südfrankreich. Madame Latrille, eine ehemalige Olympia-Fechterin, züchtet hier die sensiblen Sauger und schickt sie rund um die Welt. Inzwischen werden allein in Deutschland jährlich circa 250.000 Blutegel verbraucht. Deutsche und französische Blutegelzüchter können den Bedarf bereits nicht mehr decken und ein Großteil der Tiere muss derzeit als Wildegel aus der Türkei eingeführt werden. (Text: arte)
Deutsche TV-PremiereMo. 11.06.2007arte
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Mi. 18.08.2010
10:55–11:35
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Do. 14.02.2008
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Mi. 13.02.2008
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Mi. 13.02.2008
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Di. 12.02.2008
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Fr. 08.02.2008
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Fr. 08.02.2008
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Do. 07.02.2008
20:30–21:15
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Mo. 18.06.2007
16:50–17:35
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Mo. 11.06.2007
19:00–19:45
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