Folge 21

  • Kampf gegen den Klimawandel: Warum boykottiert ihn unser Gehirn?

    Folge 21
    Falsche Impulse, fehlerhafte Informationen
    Das menschliche Gehirn hat eine Hürde kreiert, die schlechte Informationen abwehrt. Besonders in stressigen Situationen gibt es deshalb fehlerhafte Impulse. Dabei handelt es sich um kognitive Verzerrungs-Effekte. Der Mensch glaubt beispielsweise, dass er weniger von negativen Ereignissen betroffen ist als andere. Im Zusammenhang mit der Klimaerwärmung zeigt sich diese Optimismus-Verzerrung, weil die meisten Menschen denken, dass sie als Individuen weniger von negativen Auswirkungen betroffen sind als andere Menschen.
    Der Mensch überkompensiert
    Nachhaltiges Verhalten braucht der Mensch oft als Entschuldigung oder moralische Legitimation, wenn er sich weniger ökologisch verhält. Dieser negative Spillover-Effekt oder negativen Übertragungs-Effekt beschreibt das Phänomen, dass ein umweltfreundliches Verhalten dazu führt, dass man sich in anderen Verhaltensweisen weniger umweltfreundlich zeigt. Ein Erklärungsansatz zu dieser Tendenz der moralischen Legitimation liegt darin, dass der Mensch sich durch eine gute Tat ein «moralisches Guthaben» anhäuft. Dieses Guthaben würde es erlauben, moralisch schlechtes Verhalten zu kompensieren.
    Wie nehmen die Menschen Informationen auf
    Das menschliche Gehirn mag lieber Informationen, die sein Weltbild bestätigen, nicht solche, die sich widersprechen. Die Psychologie nennt dies Confirmation Bias, also eine Bestätigungs-Verzerrung. Was es zeigt: Menschen nehmen die Informationen, ob
    wahr oder falsch, eher auf, wenn sie ihnen im Grundsatz zustimmen. Denn diese Informationen bestätigen sie und sie werden immer sicherer und es ist ihnen wohl. Diese Funktion, die so tief im menschlichen Gehirn verankert ist, erklärt, wie schwierig es ist, seine Meinung zu ändern.
    Wie das Umfeld das Verhalten lenkt
    Der Mensch ist ein soziales Wesen und lebt in einer Gruppe. In Bezug auf die Klimaerwärmung kann das positive und negative Effekte haben. Beim Nachbarschafts-Effekt will er sich möglichst seinem Umfeld angleichen. Hat der Nachbar eine PV-Anlage, will er auch eine. Gleichzeitig können Gruppen auch hemmend sein, weil die Menschen sich in einer grossen Gruppe nicht mehr verantwortlich fühlen. Das zeigt der Bystander-Effekt, der den Mensch daran hindert, schnell und aktiv zu handeln.
    Es gibt Ansätze, das Verhalten zu ändern
    Im Alltag verhalten sich Menschen nicht immer rational. Denken und Handeln sind getrieben von Automatismen, Gewohnheiten sowie intuitiven und unbewussten Prozessen, die sehr schnell ablaufen. Dabei werden sie unter anderem stark durch Hinweise aus dem Kontext beeinflusst. Diese Tendenz macht sich die Nudging-Strategie zu Nutze. Nudging ist eine Methode, bei der eine Entscheidungssituation so gestaltet wird, dass das Verhalten in die gewünschte Richtung gelenkt oder gestupst wird. Die Entscheidungsfreiheit wird gewahrt, es werden keine finanziellen Anreize eingesetzt und es wird auf keine Verbote oder Gebote zurückgegriffen. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Do. 24.08.2023 SRF 1

Cast & Crew

Sendetermine

Fr. 25.08.2023
05:50–06:15
05:50–
Do. 24.08.2023
21:05–21:50
21:05–

evtl. ältere Sendetermine sind noch nicht erfasst

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