Folge 21

  • 21. Sharm el Sheik

    Folge 21 (52 Min.)
    Am Samstag, den 3. Januar 2004, um 3:44 Uhr mitteleuropäischer Zeit stürzt eine Boeing 737⁠–⁠700 der Fluggesellschaft Flash Airlines zwei Minuten nach dem Start ins Rote Meer – nur zwölf Kilometer südöstlich des ägyptischen Ferienortes Scharm el Sheik. An Bord befinden sich 148 Passagiere, darunter 138 Franzosen und eine Marokkanerin, sowie 13 Besatzungsmitglieder. Sie alle waren auf dem Rückflug aus einem Urlaub in der Sonne. Es war das bis heute schwerste Flugzeugunglück, von dem Frankreich betroffen war. Ganze Familien wurden ausgelöscht. Für viele bedeutete dieser Tag, dass nie wieder etwas so sein wird, wie es vorher gewesen war.
    Die Winzigkeit von 17 Sekunden genügte, um einem ganzen Land vor Augen zu führen, wie gefährdet das Leben ist und wie schnell es zur Tragödie werden kann. Ganz Frankreich war geschockt, denn in allen Regionen des Landes und in allen Bevölkerungsschichten waren Familien betroffen. Familien, in denen plötzlich ein Elternteil oder ein Kind fehlte, vielleicht auch ein entfernter Verwandter oder ein Freund. Unvermittelt aus der winterlichen Lethargie aufgeschreckt, trauerten die Franzosen um die, die gnadenlos und ohne jede Chance aus
    ihrer Mitte gerissen wurden.
    Frankreich fühlte sich solidarisch, den Schmerz um seine Landsleute zu teilen. Der Film versteht sich nicht als Gegenermittlung über technische, zufällige oder auch kriminelle Ursachen der Tragödie und ihre Konsequenzen. Vielmehr wird versucht, anhand sehr unterschiedlicher Zeugenberichte herauszufinden, wie es den Betroffenen gelingt, nach einem solchen Ereignis weiter zu leben. Warum haben die meisten von ihnen das dringende Bedürfnis, den Leichnam des Vermissten überstellt zu bekommen oder wenigstens einen persönlichen Gegenstand in Händen zu halten, um überhaupt um den geliebten Menschen trauern zu können? Wie helfen ihnen die Gedenkfeiern ein Jahr nach dem Unglück, wieder zu sich zu finden? Es sind diese Ereignisse, die uns immer wieder vor Augen führen, dass der Mensch, der in unserer postmodernen Gesellschaft zunehmend anonymer wird, noch immer Rituale und Symbolik benötigt, um zu fühlen, dass er lebt.
    Warum aber braucht der Mensch auf seiner Suche nach Wahrheit einen Schuldigen oder Verantwortlichen? Geht das Leben nicht weiter, so lange dieser nicht ausgemacht werden kann? Auf diese Fragen versucht der Film zu antworten. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 13.07.2005 arte

Sendetermine

Do. 14.07.2005
16:50–17:45
16:50–
Mi. 13.07.2005
21:35–22:30
21:35–
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