Der „Hai“ ist ein einzelgängerischer Diamantenräuber, der mit dem Tauchanzug ausgerüstet seine Opfern Harpunen in den Leib jagt und immer wieder durch die Kanalisation entkommt. Seine Spur führt Inspektor Wade in die Hafenspelunke Mekka, wo Schmuggler, Hehler und andere zwielichtige Gestalten verkehren. Es stellt sich heraus, dass die Pflegetochter der Besitzerin, Mrs. Oaks, in Wirklichkeit die Millionenerbin Leila Pattison ist und die Mordserie des Hais in engem Zusammenhang zu einem Großbrand steht, der vor Jahren das Schloss der schwerreichen Pattisons zerstört hat. Der Inspektor ahnt, dass Leila in höchster Gefahr schwebt und kann den Hai im Mekka überraschen. Dieser nimmt Leila als Geisel und kann in den unterirdischen Gewässern der Kanalisation mit ihr verschwinden. Nach einer aufregenden Verfolgungsjagd kann Inspektor Wade den Hai stellen und ihm die Maske vom Gesicht reißen … Mit Klassikern wie „Der Hexer“ (1925), „Der Zinker“ (1927) und „Das Gasthaus an der Themse“ (1929) schrieb Edgar Wallace (1875–1932) Krimigeschichte. Der britische Schriftsteller schuf rund 175 Romane und Erzählungen, 15 Theaterstücke und zahllose Artikel. Sein Kollege Graham Greene nannte ihn einmal „eine lebende
Buchfabrik“. Wallace war kein Meister der Psychologie, es war das Spiel mit dem „Thrill“, mit den Gruseleffekten, die ihn zu einem der populärsten Krimiautoren aller Zeiten machten. Mit einem Großaufgebot an Stars zogen rund 40 Filme, die in Deutschland überwiegend in den 1960er-Jahren nach Romanen des britischen Erfolgsautors entstanden, ein Millionenpublikum in ihren Bann. Klaus Kinski wurde durch einen ersten Auftritt in einer Wallace-Verfilmung 1960 landesweit bekannt. Ebenso wie Heinz Drache, Joachim Fuchsberger und Eddi Arent gehörte er bald zum „Inventar“ vieler Wallace-Filme. Zu ihnen gesellten sich weitere große Namen der 1950er- und 1960er-Jahre, darunter Elisabeth Flickenschildt, Dieter Borsche, Karin Dor und Karin Baal. „Hier spricht Edgar Wallace“ – ein Ruf wie Donnerhall, zumindest wenn man an die enormen Erfolge denkt, die diese Kriminalfilme mit dem gewissen Hauch von Grusel in den bundesdeutschen Kinos vor allem in den 1960er Jahren feierten. Bereits seit 1927 gibt es deutsche Edgar Wallace-Filme – zu Beginn noch als Stummfilme. Insgesamt wurden unter der Leitung des Produzenten Horst Wendlandt 32 Wallace-Verfilmungen realisiert. Sie waren bis in die späten 1960er-Jahre das Maß aller Dinge im Krimigenre. (Text: rbb)
Deutsche TV-PremiereSa. 18.01.1969ARDDeutscher KinostartFr. 28.09.1962(UFA Pavillon Berlin/West)