1) Lutz Seiler: „Kruso“ (Suhrkamp) Flucht und Freiheit, die Rettung Schiffbrüchiger, „Götterdämmerung“ eines Landes und die Geschichte einer großen Freundschaft. Voller Poesie schildert Lutz Seilers Romandebüt die dramatischen Ereignisse in den letzten Tagen der DDR. Die schmale Ostseeinsel Hiddensee wird zum Rettungsanker für Menschen, die, in ihrem Alltag gescheitert, auf der Suche sind nach einer neuen Lebensperspektive. Vor der magischen Kulisse einer Traumlandschaft, in der geschlossenen Gesellschaft des Abwasch- und Kellnerpersonals eines Ausflugslokals, verdichten sich einzelne menschliche Schicksale und die großen Umbrüche eines politischen Systems zu der zärtlichen Geschichte einer großen Freundschaft und unverbrüchlicher Solidarität. „Kruso“ ist der erste Roman Lutz Seilers und wurde in diesem Jahr mit dem
Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. 2) Sofi Oksanen: „Als die Tauben verschwanden“ (Kiepenheuer & Witsch) Ein Land im Ausnahmezustand: Estland während der Besatzungszeiten. Sophie Oksanen erzählt von Menschen zwischen Vaterlandsliebe und Verrat und überprüft moralisches Handeln in extremen Lebenssituationen. 3) Denis Scheck empfiehlt: Horace Walpole: „Das Schloss von Otranto“ (neue Übersetzung von Hans Wolf, mit einem Nachwort von Norbert Miller, C.H. Beck Verlag) Schauerlich ist, was Denis Scheck in dieser Sendung empfiehlt: „Das Schloss von Otranto“ des britischen Schriftstellers Horace Walpole. Mit diesem Buch begründete Walpole 1764 die sehr erfolgreiche Gattung des Schauerromans. 4) Die Top Ten: Denis Schecks Kommentar zur aktuellen Spiegel-Bestsellerliste Belletristik (Text: ARD)