Donya – Unterwegs im Westen Folge 13: Wie normal ist behindert?
Folge 13
Wie normal ist behindert?
Folge 13
Behinderung bislang überhaupt nichts zu tun. Dass ich schon bald in der WG-Küche von Johannes und Lukas sitzen würde, in Frille bei Minden, und mit ihnen und ihren Mitbewohnern über Freundschaft, Liebe und Sex reden würde, wusste ich ja noch nicht. Johannes ist 30 und Lukas 26. Bei beiden wurde eine geistige Behinderung, oder besser gesagt: eine Lernschwäche diagnostiziert. Jetzt leben sie zusammen auf einem ehemaligen Bauernhof, mit Katharina, Arne, Dani, Finn und Jörn-Iven – alle sieben besitzen einen Behindertenausweis. Tagsüber arbeiten sie in Werkstätten, abends klären sie, wer den Abwasch macht, wer einkaufen geht, wer
kocht. Wie in einer normalen WG eigentlich – aber irgendwie auch nicht normal, denn auf dem Hof leben auch die Betreuer mit ihren Familien. Ohne die läuft es nicht. Vieles im Alltag würde ohne Erinnerung nicht funktionieren, duschen zum Beispiel – oder sogar essen und trinken. Wie normal ist eigentlich behindert? Was macht das Leben leichter, was macht das Leben aus? Das erfahre ich in meiner Woche in Minden-Lübbecke. Donya Farahani ist als Reporterin regelmäßig „Unterwegs im Westen“. Sie lebt und arbeitet mit den Menschen in allen Regionen NRWs und erzählt ihren spannenden Alltag in den Reportagen. (Text: WDR)