Es war eine Hochzeit wie im Bilderbuch. Kein Wölkchen trübte an jenem Tag den Himmel, als Horst und Elli in einer romantischen Kirche mitten in den Weinbergen an der Mosel heirateten. Nur ein Gedanke plagte den Bräutigam – und das nicht erst seit diesem Tag; doch mit niemandem konnte Horst darüber reden: „Lieber Gott, lass mich bitte nicht schwul sein!“ So hatte er schon am Grab seines Vaters gebetet. Denn seit Horst 14 Jahre alt war, kamen sie immer wieder hoch: die Gedanken an Jungs und der Wunsch, mit ihnen Sex zu
haben. Doch was nach seiner katholischen Erziehung nicht sein durfte, hat Horst schlicht versucht zu verdrängen, und schließlich liebte er auch seine ihm nun angetraute Ehefrau Elli. Zusammen brachten sie vier Kinder zur Welt. Eine harmonische Ehe nach innen und nach außen – bis Horst eines Tages seiner Frau gestand, dass er eigentlich schwul ist. Mit dieser Geschichte von Liebe und Lüge, von Moral und der Sehnsucht setzt der Hessische Rundfunk seine zehnteilige Fernsehreihe „Die Zehn Gebote“ fort. (Text: hr)