Staffel 1, Folge 1–6

Staffel 1 von „Die Spioninnen – Im Auftrag der DDR“ startete am 10.01.2023 in der ARD Mediathek und am 01.03.2023 im WDR.
  • Staffel 1, Folge 1 (31 Min.)
    1950 in Berlin – Christel Boom arbeitet als Stenotypistin im Deutschen Friedenskomitee. Ein Mann kommt zur Tür rein und stellt sich vor – Günter Guillaume. Die beiden lernen sich kennen, sie ist beeindruckt von seinem politischen Verständnis, seiner Bildung. Ein Jahr später heiraten die beiden. Sie ahnt nicht, dass ihr Mann von Beginn an ein Doppelleben führt. Sie glaubt ihm seine Versionen von mysteriösen Reisen in den Westen, auf denen er Gewerkschaftsstreiks unterstützt. Nach vier Jahren Ehe holt Günter Guillaume auch sie zum Ministerium für Staatssicherheit. Es ist der Beginn einer Spionagekarriere, die nach ihrer Aufdeckung 1974 die deutsch-deutschen Beziehungen erschüttert und Kanzler Willy Brandt zum Rücktritt zwingt. Ihr Mann ist „der Kanzlerspion“ – und Christel Guillaume die Frau im Hintergrund, die ihr Leben lang um Anerkennung kämpft und für die Spionage ihr Familienleben opfert. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 01.03.2023WDRDeutsche Online-PremiereDi 10.01.2023ARD Mediathek
  • Staffel 1, Folge 2 (32 Min.)
    Polen im Januar 1945. Die Ostfront rückt näher. An einem Internat in der Nähe von Kattowitz wohnen noch zwei Lehrerinnen und zwanzig Mädchen. Eines von ihnen ist die damals 18-jährige Johanna Olbrich. Am Straßenrand werden sie von Soldaten auf dem Rückzug mitgenommen, von der Ladefläche des Wagens aus erblicken sie das Elend des Krieges. 1963: Johanna Olbrich arbeitet seit dem Ende des Krieges als Lehrerin in Leipzig. Ein Freund fragt sie, ob sie ihre Wohnung als sogenannte „konspirative Wohnung“ zur Verfügung stellen würde. Es ist ihr Einstieg in die Welt der Staatssicherheit. Ein gutes Jahr später beginnt ihre Ausbildung. Kundschaften in Westberlin, eine Reise mit falschen Papieren nach Wien, in ihrer Wohnung erhält sie Unterricht im Umgang mit Mikrofilmkameras, verschlüsselten Nachrichten und „Toten Briefkästen“.
    Aus Johanna Olbrich wird Sonja Lüneburg, sie zieht nach Frankfurt und beginnt 1969 für die FDP zu arbeiten. Das Timing ist gut, denn mit der Wahl der sozialliberalen Koalition unter Willy Brand spioniert sie plötzlich im Deutschen Bundestag, im EU-Parlament, in der FDP. Sie wird enge Vertraute des späteren Wirtschaftsministers Martin Bangemann, begleitet ihn sogar in den Urlaub. 1985 verschwindet sie zunächst spurlos, wird später als Spionin enttarnt. Eine Frau, zwei Identitäten – und ein Leben für zwei Staaten. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 01.03.2023WDRDeutsche Online-PremiereDi 10.01.2023ARD Mediathek
  • Staffel 1, Folge 3 (30 Min.)
    Die Geschichte beginnt in einem kleinen Dorf in Bayern, konservativ, streng katholisch, im Deutschland nach dem großen Krieg, in den biederen 1950ern, zwischen „Wohlstand für alle“, VW Käfer und Ex-Nazis. In dieser Zeit wächst Gerda heran, will aus der Enge entfliehen, so schnell es geht. Mit 18 geht sie zunächst nach London, dann nach Paris. In der pulsierenden Metropole lernt sie ihren späteren Mann kennen, Herbert Schröter – 17 Jahre älter und im Auftrag des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR unterwegs. Schröter ist „Romeo“-Agent. Ein Spion, der sich das Vertrauen von Frauen erschleicht, sie ausnutzt und zur Spionage überredet.
    Als Herbert Schröter nach der Heirat seine Identität offenbart, ist Gerda beeindruckt. Sie will mitmachen, fährt nach Ostberlin und trifft sich mit ihrem zukünftigen Chef vom Ministerium für Staatssicherheit. Gerda Schröter spioniert im Auswärtigen Amt, ist erfolgreich – doch irgendwann will sie das Doppelleben nicht mehr. Sie macht ihre Geschichte öffentlich, bringt ihren eigenen Mann in Gefahr. Gerda Schröters Spuren verlieren sich in den 1990er Jahren – die ehemals erfolgreiche Spionin ist zerbrochen am Doppelleben. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 01.03.2023WDRDeutsche Online-PremiereDi 10.01.2023ARD Mediathek
  • Staffel 1, Folge 4 (31 Min.)
    Beim BND ist Gabriele Gast „Dr. Gabriele Leinfelder“, bei der HVA „Gisela“. Im Sommer 1968 gerät die Doktorandin auf einer Recherchereise für ihre Dissertation in das Visier der Staatssicherheit – und verliebt sich in einen Stasi-Mann – kurz zuvor hatte ihre langjährige Jugendliebe die Heiratspläne zerstört, weil die damals 25-Jährige ihre Promotion nicht für eine Familie aufgeben wollte. „Karlicek“, wie der Stasi- Romeo von Gabriele Gast genannt wird, ist da anders. Er unterstützt sie in ihren beruflichen Plänen, diskutiert viel über Politik. Als er sich ihr gegenüber als Stasi-Offizier offenbart, macht Gabriele Gast gerne „ein bisschen mit.“ Ab diesem Zeitpunkt hat die Stasi großen Einfluss auf das Leben der Politikwissenschaftlerin, und Gabriele Gast ist eine gute Spionin: 1973 wird sie vom Bundesnachrichtendienst als Agentin eingestellt, seitdem ist sie Doppelagentin – ein Glücksfall für den ostdeutschen Auslandsgeheimdienst.
    Sie wird zu einer der wichtigsten Quellen des Ministeriums für Staatssicherheit. Erst im September 1990 endet ihre Karriere als Doppelagentin – Gast wird verraten, von einem anderen Stasi-Agenten. Ihre Karriere ist zerstört – und trotzdem hält die ehemalige Spionin an ihrer Überzeugung fest. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 01.03.2023WDRDeutsche Online-PremiereDi 10.01.2023ARD Mediathek
  • Staffel 1, Folge 5 (32 Min.)
    1954 geboren wird die Jura-Studentin und überzeugte Kommunistin mit 22, mitten im Studium, von der Stasi angeworben. Die Studentin ändert ihr komplettes Leben, richtet es vollständig auf die Agentinnentätigkeit aus – mit Erfolg. Sie beginnt mit Berichten über ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen, 1983 startet ihre Diplomatinnen-Laufbahn im Auswärtigen Amt in Bonn. Alles wird von der Staatssicherheit minutiös geplant: geheime Treffen mit Führungsoffizieren, Materialbeschaffung und immer wieder Reisen in den Osten – das Doppelleben ist Lilli Pöttrichs Alltag. Bis 1993, also auch noch nach dem Fall der Mauer, kann sie ihre Diplomatinnentätigkeit aufrechterhalten. Erst durch den Fund der sogenannten Rosenholz-Dateien wird sie enttarnt und zu zwei Jahren Bewährungsstrafe verurteilt. Heute lebt Lilli Pöttrich in Wien – ihre Spionagetätigkeit gehöre zu ihr, sagt die 68-Jährige – heute sei die Welt aber eine andere. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 01.03.2023WDRDeutsche Online-PremiereDi 10.01.2023ARD Mediathek
  • Staffel 1, Folge 6 (29 Min.)
    Sie ist wohl das berühmteste Opfer der sogenannten „Romeofalle“. Die Sekretärin aus Bonn wird von einem DDR-Agenten verführt und spioniert wirklich aus Liebe. Gabriele Kliem Ist 32, Übersetzerin bei der US-amerikanischen Botschaft, ledig – eine typische „graue Maus“, um im Bild der Bonner Republik zu bleiben. Fast ein ganzes Jahrzehnt lang liefert sie ihrem Geliebten und Langzeitverlobten Frank Dietzel Informationen aus der Botschaft zu – und wird 1996 zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Die Zeit als DDR-Spionin hat nicht nur juristische Folgen – Stasi-Agent Dietzel hinterlässt eine gebrochene Frau, die heute mit acht Hunden zurückgezogen in einem kleinen holländischen Dorf wohnt. Sie sagt über sich selbst: „Ich habe keine Familie, keine richtigen Freunde. Ich habe mein ganzes Leben mit Warten verbracht – und ein unfreiwilliges Doppelleben geführt.“ (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 01.03.2023WDRDeutsche Online-PremiereDi 10.01.2023ARD Mediathek

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