Die Schatzinsel

Es ist die Geschichte des kleinen Schiffsjungen Jim, der nach dem Tod seines Vaters unglaubliche Abenteuer erlebt … Eines Tages taucht im Wirtshaus „Admiral Bembo“ ein ganz seltsamer Gast auf. Er nennt sich Kapitän und ist auch ein echter Seemann. Was er in seiner rauen Art zu erzählen wusste, beflügelte Jim Hawkins Phantasie derart, dass ihn große Angst befiel und ihn schwere Träume quälten. In jedem Winkel sah Jim Piraten und Seeabenteuer. Doch dies alles war nichts gegen das wirkliche Abenteuer, in das er sich verstricken sollte. Es nahm seinen Anfang, als ein Fremder, den er am Strand traf, von ihm forderte, ihn zum Kapitän zu führen. Jim hatte Grund, sich zu fügen, denn dieser Fremder sah wahrhaft furchterregend aus und man nannte ihn nur „Der schwarze Hund“. (Text: mdr)

Nie werden jene Bilder der Kindheit in Jims Gedächtnis verblassen. Begonnen hatte es mit dem seltsamen Gast, der im Wirtshaus „Admiral Bembo“ Logis bezogen hatte. Der Kapitän, wie er sich nannte, ein Mensch gezeichnet von einer schweren Krankheit bewahrte offenbar ein furchtbares Geheimnis. Doch er deutete es jedoch nur an, es zu enthüllen, verhinderte sein plötzlicher Tod. Jims Mutter und ihr Sohn wussten nur, es war in seiner Truhe verschlossen. Doch dort fanden sie lediglich Geld, Papiere und eine Seekarte mit einer angekreuzten Insel. Wertvoll musste diese Karte freilich sein, denn ehe die Mutter und Jim sie nur deuten konnten, wurde ihr Gasthaus auf der Suche nach der Karte von Piraten verwüstet. Es glich einem Wunder, dass Mutter und Sohn entkamen und die Papiere mitnehmen konnten … (Text: mdr)

Jims väterlichen Freunde, der Gutsherr Squire Trelawney und der Doktor Livesey, ermöglichten es ihm, mit auf Schatzsuche zu gehen. Sie hatten dafür die „Hispaniol“ gekauft, einen soliden Schoner. Geführt wurde er von dem rauen, aber tüchtigen Kapitän Smollett. Und auch die Matrosen gefielen Jim sehr, bis er die Entdeckung machte, dass auch sie fast allesamt Flints Schätze heben wollten. Denn es waren Piraten, die einst unter seinem Kommando gesegelt waren … (Text: mdr)

In einem verlassenen alten Fort hofften Jims Freunde auf Schutz vor den Piraten und auf Gelegenheit, sie mit List zu überwältigen. Jim traf indessen auf einen wunderlichen Menschen – Ben Gunn, wie er sich nannte. Er erzählte ihm, dass er schon seit drei Jahren auf der einsamen Insel lebt. Dabei schien er sich vor etwas zu fürchten, nannte sogar den Namen Flint, wollte aber Genaueres nicht sagen. Jim schien er zu mögen und obwohl er sich äußerst misstrauisch zeigte, führte er Jim zu den alten Fort. Auf Wacht stand dort gerade Trelawneys Diener Joyce – wahrhaftig kein Held und auch wenig kundig im Umgang mit Waffen. (Text: mdr)

Jim hatte den Eindruck, dass auf jener fernen, geheimnisumwitterten Insel nur wilde und rohe Gesellen den sagenumwobenen Schatz von Flint suchten. Er traf auf beutegierige Piraten von barbarischer Grausamkeit. Sie hatten in den Kämpfen Leute verloren, einige waren jetzt gezeichnet vom Sumpffieber, den Schatz hatten sie nicht heben können. Und so wandte sich ihr ganzer Zorn gegen Jim. Zu Jims nicht geringem Erstaunen hatte sich Anführer John Silver schützend vor ihn gestellt. Er tat es aus Berechnung, wie sich bald herausstellte. Mit Doktor Livesey hatte John Silver einen Waffenstillstand vereinbart. Der Doktor war der einzige, der die werwundeten und kranken Leute vor dem sonst sicheren Tod retten konnte. (Text: mdr)

Der Doktor erzählte Jim, was in den letzten Tagen geschehen war. Nach seinen Worten fand Ben Gunn während seiner langen Wanderung auf der Insel den Schatz und brachte ihn in seine Höhle. All das entlockte der Doktor Ben bei seinem ersten Treffen … Aber als der Doktor am nächsten Morgen sah, dass die „Hispaniol“ verschwunden war, ging er zu John Silver, überließ ihm die bedeutungslose Karte und die Festung mit sämtlichen Vorräten. In Ben Gunns Höhle gab es ausreichend gepökeltes Ziegenfleisch. Drei Tage brauchten Jim und seine Freunde für den Transport des Schatzes auf das Schiff. Es waren Goldbarren, Juwelen und die unterschiedlichsten, wertvollen Münzen, geschmückt mit den Bildnissen der europäischen Könige unseres Jahrhunderts mit orientalischen Ornamenten und Symbolen fremdartiger Götter. Immer wieder staunten Jim und seine Begleiter, und Benn Gunn erzählte dazu, wie er an den Schatz gekommen war … (Text: mdr)