Die rbb Reporter 24h Kotti – Der schärfste Platz Berlins
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24h Kotti – Der schärfste Platz Berlins
Früh morgens öffnen die Schließer der BVG die Tore zur U-Bahn. Der „Kotti“ ist ein Verkehrsknotenpunkt. Nach und nach öffnen die Kioske. Der Bahnhofsmanager zeigt den rbb-Reportern den „Kotti“ von unten und erklärt, warum er etwas Besonderes ist. Wenig später sind die orangefarbenen Wagen der Berliner Stadtreinigung unterwegs. Der „Kotti“ ist zu einer Hochburg für die Feierwütigen geworden. Reinhold Kopf gehört zu jenen, die mit dem Besen die Spuren der Nacht beseitigen. Auch die benutzten Fixerbestecke müssen entsorgt werden. Monika Barthelmess wohnt im Neuen Kreuzberger Zentrum, dem Betonklotz am Kottbusser Tor. Die Rentnerin war eine der Ersten, die in den 70ern hier einzog. Sie hat hier drei Kinder groß gezogen. Vom Balkon hat sie die Straßenschlachten beobachtet. Sie erzählt, wie sie das Geldversteck der Drogendealer entdeckte und warum sie ein Gedicht über eine Punkerin schrieb. Die
rbb-Reporter besuchen auch das Café Sehnsucht am „Kotti“, das ein Anlaufpunkt für Suchtkranke ist. Manche leben hier schon seit Jahrzehnten. Alle Zeiten miterlebt haben inzwischen auch viele Familien mit Migrationshintergrund. Die Regenbogenbuchhandlung war die erste türkische Buchhandlung. Die Besitzer betreiben außerdem einen Kiosk. Sie erzählen den rbb-Reportern, wie sich der Kiez zum multikulturellen Platz entwickelt hat. Am Nachmittag trifft das Team Sandy Kaltenborn. Auch er ist am „Kotti“ zu Hause und engagiert sich in der Initiative „Kotti & Co“ gegen Gentrifizierung und Mieterhöhungen. Am Abend öffnen die Bars am „Kotti“. Und sie waren die ersten „Wirte“ am Platz: die Betreiber von „Möbel Olfe“ haben in einem früheren Möbelladen eine Bar aufgemacht, die sich u. a. zum Treffpunkt für Schwule und Lesben entwickelte. Die rbb-Reporter haben sich auf eine lange „Kotti“-Nacht eingestellt. (Text: rbb)