Staffel 1, Folge 1–4

Die Folgen der Reihe wurden sowohl in ca. 55-minütigen als auch in ca. 45-minütigen Fassungen gezeigt.
Staffel 1 von „Die großen Schlachten“ startete am 13.05.2006 bei arte.
  • Staffel 1, Folge 1
    Es ist das Jahr 1529. Eine gigantische türkische Streitmacht bedroht Wien: 150.000 Mann haben sich Anfang Mai unter der Führung von Suleimann dem Prächtigen in Konstantinopel auf den Weg gemacht. Am 21. September erreichen sie Wien, den „goldenen Apfel“ der Christenheit. Wenige Tage später ist die Stadt eingeschlossen: Suleimann fordert Wien zur Kapitulation auf – nur dann würden die Einwohner geschont. Um seiner Drohung größeren Nachdruck zu verleihen, plündern seine Truppen die umliegenden Ortschaften; die dortigen Einwohner werden versklavt oder zu Tode gefoltert.
    Wien ist auf sich allein gestellt – und die Übermacht ist erdrückend. Nur 20.000 kampferprobte Söldner halten sich in der Stadt auf. Auf ihnen ruht jetzt die ganze Hoffnung der Stadt. Eine dreiwöchige Belagerung beginnt. Die gefährlichste Waffe der Angreifer: Minen. Heimlich werden Tunnel gegraben, um die Stadtbefestigung zu unterminieren und mit Hilfe von Schwarzpulverladungen zum Einsturz zu bringen. Doch der Plan wird vereitelt. Am 12. September berät sich Suleimann mit seinen Anführern.
    Die Versorgungslage ist schlecht, die aufgrund von Regen völlig aufgeweichten Wege erschweren den Nachschub. Noch ein letzter Angriff soll gewagt werden, ehe der Winter einbricht. Am 14. Oktober ist es soweit. Diesmal gelingt es den Türken, eine große Bresche ins Kärtnertor zu schlagen – Wien scheint besiegt. Nur wenige Soldaten sind auf den Festungsmauern verblieben. Doch die Angreifer haben Pech, der Schutt des gesprengten Tores fällt nach außen und macht die Erstürmung unmöglich.
    Suleimanns Elitetruppe, die Janitscharen, brechen den Angriff eigenmächtig ab. Wien ist gerettet. In der Nacht zum 15. Oktober beginnt der Abzug des gigantischen Heeres. Tausende Türken verhungern noch auf dem Rückmarsch. Der Film erzählt die Geschichte einer Schlacht, die zum Mythos geworden ist. Seit der erfolgreichen Verteidigung Wiens im Jahre 1529 galt die Stadt als Europas Bollwerk gegen die türkisch-islamische Gefahr. Die Erfahrungen der Verteidiger Wiens prägten das europäische Türkenbild für mehrere Jahrhunderte. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 13.05.2006arte
  • Staffel 1, Folge 2
    10. Mai 1631. Im Herzen Europas tobt schon seit 13 Jahren ein Krieg, den sie später den 30-jährigen nennen werden. Gekämpft wird in diesem Krieg um das richtige Bekenntnis – um Protestantismus oder um Katholizismus – aber auch, weil allerlei Staaten ihre Macht und ihren Einfluss ausweiten wollen. Magdeburg wird nun schon seit Monaten von einem katholischen Söldnerheer belagert. Die Handelsmetropole an der Elbe gilt als hochmütige Hochburg des Protestantismus. Etwa 30.000 Menschen sind in der Stadt eingeschlossen und hoffen auf Unterstützung durch die schwedischen Truppen.
    Vor den Stadttoren lagern 30.000 Soldaten aus aller Herren Länder: Ungarn, Kroaten, Polen, Italiener, Spanier, Franzosen, Deutsche. Außerdem ihre Frauen und Kinder, Händler und Handwerker – der Tross. Die Umgebung wird kahl gefressen – der Krieg ernährt den Krieg. Die besetzten Gebiete müssen Kontribution zahlen oder werden geplündert. Zurück bleiben zerstörte Landschaften, abgebrannte Höfe und Dörfer. Das katholische Heer vor den Toren Magdeburgs wartet schon lange.
    Darauf, dass die Stadt endlich aufgibt, sich freikauft. Die Söldner sind nicht aus Frömmigkeit in diesen Glaubenskrieg gezogen, sondern um „Beute zu machen“. Ihr Lohn ist das, was beim Plündern und brandschatzen für sie abfällt. Und Magdeburg ist reich. Sehr reich. Am Abend des 9. Mai verstummen plötzlich die Kanonen. Für Magdeburg bahnt sich eine Katastrophe an, die sich in das Gedächtnis Europas einbrennen soll. In den frühen Morgenstunden dieses 10. Mai wird das Signal zum Angriff gegeben.
    Und eine Katastrophe nimmt ihren Lauf, die sich in das Gedächtnis Europas einbrennen wird. Ein Massaker, eine erbarmungslose Metzelei, die bis zum Ersten Weltkrieg als das Symbol für die Schrecken des Krieges schlechthin gelten wird. In nur vier Tagen wird die stolze Hansestadt restlos vernichtet. 20.000 Einwohner werden von der anstürmenden Soldateska niedergemetzelt, die Stadt in Brand gesetzt und in Schutt und Asche gelegt. Die Vernichtung ist nahezu vollständig.
    Wer nicht erschlagen, erstochen, ersäuft wird, stirbt qualvoll in den Flammen der sich ausbreitenden Feuersbrunst. Die Menschen in ganz Europa sind schockiert. Der Untergang Magdeburgs markiert das Überschreiten einer moralischen Grenze. Für Generationen wird das Massaker von Magdeburg zum Inbegriff für die Leiden der Zivilbevölkerung, für die Verrohung der Soldaten. So beispiellos ist das Geschehene, dass die Zeitgenossen ein neues Wort dafür erfinden: „Magdeburgisieren“ wird zum Begriff größtmöglichen Grauens. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 20.05.2006arte
  • Staffel 1, Folge 3
    16. Oktober 1813. Unter dem Oberbefehl von Fürst Karl von Schwarzenberg stellt eine Allianz aus Österreichern, Preußen, Russen und Schweden das napoleonische Heer bei Leipzig zur Entscheidungsschlacht. Knapp 500.000 Soldaten sind aufgeboten – und diese verwandeln Leipzig in ein gewaltiges Schlachtfeld. Drei ganze Tage lang kann keine der beiden Parteien einen entscheidenden Vorteil erringen. Bald ist der ganze Landstrich ein einziges Museum des Grauens. Überall liegen getötete und geplünderte Soldaten – über 100.000 insgesamt.
    Normales Leben gibt es nicht mehr in der Stadt. Die Lebensmittelversorgung kommt ins Stocken. In den Kirchen liegen die Verwundeten. Tag und Nacht sind die Ärzte in den Behelfslazaretten im Einsatz; sie amputieren pausenlos, doch für viele Verwundete kommt jede Hilfe zu spät. Am Ende des dritten Tages gelingt es den Alliierten endlich, Napoleon in der Stadt einzuschnüren, seine Lage wird hoffnungslos. Noch in der Nacht vom 18. auf den 19. Oktober gibt er den Befehl zum Rückzug.
    Zum ersten Mal in seinem Leben ist es Napoleon nicht gelungen, eine Schlacht, in der er selbst den Oberbefehl führte, für sich zu entscheiden. Im Schutz der Dunkelheit macht sich das französische Heer auf die Flucht. Die Völkerschlacht hat Weltgeschichte geschrieben. Napoleons Niederlage in Leipzig war der Anfang vom Ende des napoleonischen Weltreiches. Im Jahr zuvor hatte er mit seiner gewaltigen Armee noch Moskau besetzt, ein halbes Jahr später war er nur noch ein Verbannter auf der Insel Elba mit einer Ehrengarde von nicht mehr als 800 Mann.
    Dramaturgisch verdichtet auf die vier Tage vom 16. Bis zum 19. Oktober 1813 und so realitätsnah wie möglich, erzählen die Autoren Hannes Schuler und Grimme-Preisträger Jan N. Lorenzen die Geschichte der bis dahin größten Schlacht der Geschichte. Sie begeben sich auf Spurensuche nach den Geschichten der einfachen Soldaten und Bürger, schildern ihre Mühen und ihre Ängste – und machen den Film so zu einem eindringlichen Dokument menschlicher Leidensfähigkeit. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 27.05.2006arte
  • Staffel 1, Folge 4
    1. September 1870. Vier Uhr früh. Im Schutze der Dunkelheit überqueren deutsche Truppen die Maas. Die ganze Nacht haben Pioniere heimlich eine Pontonbrücke gebaut. Es gilt, die französische Zweite Armee, die sich auf einen Ruhetag freut, zu überrumpeln. Ziel des Angriffs: Der kleine Ort Bazeilles in den Ardennen. Bazeilles scheint zu schlafen, doch die Franzosen sind gewarnt. Überall in den Häusern liegen Scharfschützen, Elitesoldaten der französischen Kolonialtruppen. Bis zur letzten Patrone sollen sie die Stadt verteidigen, denn wenn Bazeilles fällt, sitzt die französische Hauptstreitmacht, die sich wenige Kilometer nordwestlich in Sedan verschanzt hat, in der Falle – von Süden, Westen und Osten eingekesselt von deutschen Armeen, im Norden nur die belgische Grenze.
    Um fünf Uhr früh beginnt der Kampf um die kleine Stadt. Von allen Seiten, vor allem aus den Fenstern der oberen Stockwerke, werden die vorrückenden deutschen Soldaten beschossen. Eine klare Frontlinie gibt es nicht. Bald ist es ein Kampf Straße um Straße, Haus um Haus. Einwohner beginnen sich an den Kämpfen zu beteiligen.
    Rücksichtslos gehen die Deutschen vor und erschießen in ihrer Erbitterung diejenigen Zivilisten, die mit Gewehr angetroffen werden. Bazeilles erlebt ein Massaker. Es ergeht der Befehl, die Wohnhäuser anzuzünden. Stunden später ist der Ort nur noch ein rauchendes Trümmerfeld. Während der Straßenkampf in Bazeilles noch tobt, geht die Schlacht an anderen Orten erst richtig los. Mit starkem Artilleriefeuer von allen Seiten wird die Stadt Sedan, in der sich der Hauptteil der französischen Armee verschanzt hat, unter Beschuss genommen.
    Die deutsche Armee, ausgerüstet mit über 400 modernen Gussstahlkanonen der Firma Krupp, spielt hier ihre ganze Überlegenheit aus. Die mit Aufschlagzündern versehenen Geschosse explodieren beim Auftreffen und lösen Panik unter den Franzosen aus. Bei dem Versuch zu fliehen verkeilen sich Flüchtlingswagen und Kanonen auf den Straßen Sedans ineinander, Soldaten werden zu Tode getrampelt, als sie durch die Tore der Stadt zu entkommen versuchen. Kaiser Napoleon III., der bei seiner Armee in Sedan war, eilt stundenlang ziellos über das Schlachtfeld, in der Hoffnung von einer deutschen Granate getroffen zu werden – schließlich entschließt er sich zu kapitulieren.
    Die Schlacht ist vorbei. Napoleon III. wird gefangen genommen. Über 100.000 französische Soldaten treten den Weg in die Kriegsgefangenschaft an. Sedan 1870 ist als Entscheidungsschlacht in die Geschichtsbücher eingegangen. In ihrer Folge brach das Zweite Kaiserreich in Frankreich zusammen; ein halbes Jahr später wurde mit der Krönung Wilhelms von Preußen in Versailles das deutsche Kaiserreich begründet. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 03.06.2006arte

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