Dokumentation in 3 Teilen, Folge 1–3

  • Folge 1
    Zu Beginn des neuen Jahres entrollt das Bayerische Fernsehen einen historischen Bilderbogen. An drei aufeinanderfolgenden Abenden, jeweils um 18:00 Uhr, präsentiert es seinen Zuschauern die Geschichte des berühmten Handelshauses der Fugger. Mit unbezwingbarer Unternehmungslust machte das bayerisch-schäbische Geschlecht in den Jahren zwischen 1400 und 1600 von Augsburg aus Weltgeschichte. Es gibt kaum ein pachenderes Thema für eine historische TV-Dokumentation: ehrgeizige Monarchen, korrupte Päpste, sittenstrenge Reformatoren rebellische Bauern, nüchtern rechnende Plutokraten. Die GEschichte der Fugger ist die GEschichte einer Symbiose zwischen Krone und Kapital. Auf der einen Seite die Habsburger auf dem Weg zur Weltmacht, auf der anderen Seite die BAnkiers als Weltmarktpioniere aus Bayern. Wie Schachfiguren dierigieren sie Kaiser, Könige und Päpste.
    Als graue Eminenzen des Geldes hatten sie Einfluß auf Monopole, Kartelle, Großdarlehen und Handelskriege. Sie erlagen der Hybris, alles kaufen zu können, um ihren Einfluß zu mehren. Die GEschichte dieser Augsburger Familie ist zugleich ein Panorama jener brodelnden Jahrhunderte, mit denen die Neuzeit beginnt. Eine spannende Familiensaga, zum ersten Mal dokumentarisch erzählt. (Text: BR)
    Deutsche TV-PremiereFr 01.01.1999Bayerisches Fernsehen
  • Folge 2
    Mit Beginn des 16. Jahrhunderts wurden die Fugger zur ersten Adresse Europas. „Ich bin reich von Gottes Gnaden“ schrieb Jakob Fugger einem Freund. Daß er aber gegen Gottes Verbot verstieß, gegen Zinsen Geld zu verleihen, wurde ihm beinahe zum Verhängnis. Doch die Fugger konnten sich einen Theologie-Professor leisten, den Ingolstädter Johannes Eck. In Bologna verteidigte er in einem glänzenden Disput die Zinswirtschaft.Nach Maximilians Tod wurde Jakobs ehrgeizigstes Projekt die deutsche Königswahl. 852 000 Goldgulden war sie ihm wert. Und so wählten die Kurfürsten Jakobs Kandidaten, Karl von Spanien, zum späteren Kaiser Karl V. Er wurde der beste Kunde der Fugger – und ihr Verbündeter. Martin Luther predigte gegen sie, Ulrich von Hutten nannte sie „Räuber“, die Bauern standen gegen sie auf: Doch Kaiser und Papst waren mit ihnen. Und die Fugger finanzierten den Sieg des Kaisers bei Pavia, der den König von Frankreich zum Gefangenen machte. (Text: BR)
    Deutsche TV-PremiereSa 02.01.1999Bayerisches Fernsehen
  • Folge 3
    Nach Jakobs Tod übernahm sein Neffe Anton das Machtkartell. Als erstes Bankhaus Europas und kaiserliche Finanziers erhielten die Fugger das Münzprivileg. Dafür finanzierten sie die Feldzüge Kaiser Karls V. und den deutschen Religionskrieg. Als Sicherheit nahm Anton Regalien, Königsrechte: so den Anspruch auf die Einkommen der großen spanischen Ritterorden, Bergbaumonopole, Kolonialpachtverträge, wie den für Chile. Auf sieben Millionen Goldgulden schätzte man sein Vermögen. Die enge gegenseitige Bindung des Hauses Fugger und des Hauses Habsburg schuf auch eine gegenseitige Abhängigkeit. Und diese Kehrseite zeigte sich bald. Als Spanien den Staatsbankrott erklärte, wurden alle Schuldscheine wertlos. Eine Entwicklung, die die Fugger längst vorausgeahnt hatten.
    Während die Welser, die großen Konkurrenten der Fugger, in Konkurs gingen, änderten die Augsburger Finanziers ihre Politik. Schon lange vorher hatten sie Territorien gekauft. Aus den Bankiers Europas, den Fuggern von der Lilie, wurden deutsche Reichsfürsten. Noch heute existieren in Deutschland drei hochadelige Linien aus dem Augsburger Kaufmannsgeschlecht: die Grafen Fugger von Kirchberg und Weißenhorn, die Reichsfürsten Fugger von Babenhausen und die Fürsten Fugger von Glött, alle ansässig im bayerischen Schwaben. (Text: BR)
    Deutsche TV-PremiereSo 03.01.1999Bayerisches Fernsehen

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