Gesine Cukrowski: Ob nun aufgrund ihres Aussehens oder der ihr nachgesagten lasziv unterkühlten Spielweise – mit dem vom Kritikern gern bemühten Prädikat der „deutschen Sharon Stone“ konnte sie noch nie so recht etwas anfangen. Eine Imagepflege á la Hollywood ist der sympathischen Berlinerin, die Mitte der Achtziger in „Praxis Bülowbogen“ erstmals vor die Kamera trat und kurz nach Weihnachten im Psychothriller „Racheengel“ die Festtagslethargie vertreiben will, ohnehin suspekt: „Mir liegen die prolligen Frauen sehr, ich selbst habe ein paar Jahre im sozialen Wohnungsbau gelebt und schwer berlinert“. Über ihre Teenager-Jahre in Neukölln, ihre ersten Schauspielerfahrungen als Baum und ihre ganz persönlichen Wünsche für 2011 spricht Gesine Cukrowski bei „Dickes B“. Edzard Reuter: Er verbrachte seine Kindheit im türkischen Ankara, wohin sein Vater, der spätere Regierende Bürgermeister von West-Berlin, mitsamt der Familie vor den Nazis fliehen musste. Später wurde er einer der einflussreichsten Manager Deutschlands und versuchte den größten Automobilhersteller des Landes zu einem globalen Technologie-Konzern umzubauen. Inzwischen geht er mit seinem Berufstand hart ins Gericht: Sein aktuelles Buch „Die Stunde der Heuchler“ ist ein Appell an die wirtschaftliche Elite des Landes zu mehr sozialer Verantwortung und einer Rückkehr zu tradierten Wertvorstellungen. Von seinem ganz eigenen Blick auf das Thema Integration und den zahlreichen Stationen seines bewegten Lebens berichtet Edzard Reuter bei „Dickes B“. Hartmut Engler: Er ist der Frontmann der erfolgreichsten Popcombo des Landes. Mit seinen Bandkollegen von PUR füllt er Mehrzweckhallen und Fußballarenen, verkauft Millionen von Tonträgern – und ist
doch der gute Mensch aus dem schwäbischen Bietigheim geblieben. Der größte Erfolg der Gruppe war mit 2,5 Millionen verkauften Exemplaren das Nummer Eins-Album „Abenteuerland“. Dabei entsprachen Hartmut Engler und seine Musiker nie den Coolness-Anforderungen der Branche, die wenigsten Kritiker können mit PUR etwas anfangen. Den Fans ist das egal – sie lieben Englers sensible Texte und das Gemeinschaftsgefühl bei den legendären Konzerten. Bei „Dickes B“ erzählt Hartmut Engler, was PUR für die nächsten 30 Jahre planen. Kati Wilhelm: Die gebürtige Thüringerin setzte nicht nur mit ihrer knallroten Haarfarbe Akzente: Mit drei olympischen Goldmedaillen und fünf Weltmeistertiteln gilt die ehemalige Langläuferin als erfolgreichste deutsche Biathletin, wurde 2006 sogar Sportlerin des Jahres. Im vergangenen Frühjahr hat die sympathische 34-Jährige Skier und Gewehr zur Seite gelegt und greift jetzt zum Mikrofon. Als neue Biathlon-Expertin der ARD gibt sie in dieser Saison erstmals ihr Fachwissen vor der Kamera zum Besten. Von ihren ersten Erfahrungen als Sportkommentatorin und möglichen Entzugserscheinungen beim Blick auf die Loipe berichtet Kati Wilhelm bei „Dickes B“. Stefan Hartmann: Der Gründer und Inhaber von „Hartmanns Restaurant“ in Berlin-Kreuzberg vertritt seine Berufsauffassung deutlich: „Es entspricht dem Handwerks des Kochs allemal mehr, die Zunge seines Gastes zu räuchern als eine Dose Kaviar zu öffnen.“ Mit dieser Einstellung hat es der 33-Jährige weit gebracht. Ein Platz in seinem Kellergewölbe ist nur mit frühzeitiger Buchung zu bekommen und vor kurzem hat Hartmann eine der begehrtesten Auszeichnungen für Gourmet-Köche erhalten: einen Michelin-Stern. Bei „Dickes B“ erklärt der Meisterkoch, warum Kreuzberg das neue Mekka der guten Küche werden wird. (Text: rbb)
Deutsche TV-PremiereSa. 18.12.2010rbb
Gäste: Gesine Cukrowski, Edzard Reuter, Hartmut Engler und Kati Wilhelm.