Auch nach dem Zusammenfluss seiner Quellflüsse westlich von Kulmbach ist der Main eher ein Flüsschen denn ein Fluss und mäandert weidenumsäumt vorbei an Lichtenfels und Vierzehnheiligen. Niemand würde ihm im Sommer zutrauen, dass er im Frühjahr bei der Schneeschmelze das ganze Tal überfluten kann. Noch vor wenigen Jahrzehnten war der Main ein eher trauriger Anblick, seit dem 19. Jahrhundert wurde er für die Holzflößerei aus dem Fichtelgebirge begradigt und seine Ufer
befestigt. Aber in den letzten Jahren arbeiten Wasserwirtschaftsamt und Kiesabbauer im Obermaintal an seiner Renaturierung. Streckenweise kann der Main hier, ungestört von Stauwehren und Kraftwerken, wieder zu dem werden, was er einmal war – ein träger, oft auch launischer Fluss mit Auwäldern, Kiesbänken und Altwasserarmen. Erst beim Zusammenfluss mit der Regnitz ändert der Main seinen Charakter – er wird zu einer internationalen Schifffahrtsstraße. (Text: BR)
Deutsche TV-PremiereSa. 20.08.2005Bayerisches Fernsehen