Club Folge 9: Bauern in Not – Zwischen Suizid und Subvention
Folge 9
Bauern in Not – Zwischen Suizid und Subvention
Folge 9
Bauern haben die beste Lobby, leben von Subventionen und können vor allem eins: Jammern, sagen die einen. Ganz falsch! wehren sich die Bauern: viele sind verschuldet und überarbeitet. Tatsächlich nimmt die Zahl der Suizide zu, Depressionen sind keine Seltenheit. Was ist los mit unseren Bauern? Man kennt sie aus der Fernsehsendung «Landfrauenküche» oder aus Hochglanzmagazinen wie «Landliebe»: Bäuerinnen und Bauern. Sie leben umgeben von Natur pur, auf einem Hof, wo die Welt noch in Ordnung ist. Doch Stress, Hektik und Existenzangst haben längst auch auf diesen Höfen Einzug gehalten. Der Bauer muss innovativer und mutiger Unternehmer sein, strategisch denken und Marktlücken finden. Produkte wie etwa Milch lohnen den Aufwand fast nicht mehr, sie seien am Markt viel zu
billig. Wirft der Landwirtschaftsbetrieb nicht genug ab, kommt der flexible Zweitjob hinzu – wenig später droht vielleicht sogar ein Burnout. Jede Schliessung eines Bauernhofes ist nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine persönliche Katastrophe, denn Landwirt ist für die meisten nicht Beruf, sondern Berufung. Doch Mitleid und Verständnis für die Landwirte halten sich in der Bevölkerung in Grenzen. Zu grosszügig seien die total 2,8 Milliarden Direktzahlungen, zu viel Heimatschutz lasse man dem protegierten und vermeintlich verwöhnten Bauernstand angedeien. Woher kommt die Not der Schweizer Bäuerinnen und Bauern? Was hilft und was ist von den Bauern selbst gefordert? Die «Club»-Diskussion unter der Leitung von Karin Frei. (Text: SRF)