Dokumentation in 2 Teilen, Folge 1–2

    • Alternativtitel: Stadt der Gegensätze
    95 Min.
    Aus Berlin, der vibrierenden Metropole der Weimarer Republik, wurde 1933 in nur wenigen Monaten die Hauptstadt des Dritten Reichs. Die Ereignisse des Jahres werden chronologisch erzählt, aus den Blickwinkeln der Zeitgenossen. Grundlage sind Tagebücher und Briefe, Bilder und Filme. Eine Collage über das Ende einer Demokratie und den Beginn einer Diktatur, vergangen und gegenwärtig zugleich. – Kinder gehen mit Hakenkreuzfahnen in der Hand spazieren. Propagandafoto für die Presse. – Bild: rbb/​Scherl/​Süddeutsche Zeitung Photo
    Aus Berlin, der vibrierenden Metropole der Weimarer Republik, wurde 1933 in nur wenigen Monaten die Hauptstadt des Dritten Reichs. Die Ereignisse des Jahres werden chronologisch erzählt, aus den Blickwinkeln der Zeitgenossen. Grundlage sind Tagebücher und Briefe, Bilder und Filme. Eine Collage über das Ende einer Demokratie und den Beginn einer Diktatur, vergangen und gegenwärtig zugleich. – Kinder gehen mit Hakenkreuzfahnen in der Hand spazieren. Propagandafoto für die Presse.
    Als das Jahr 1933 beginnt, ist Berlin eine der modernsten Städte der Welt. Eine pulsierende Metropole, in der sich die Gegensätze aneinander reiben. Zwölf Monate später ist von den Widersprüchen und der Vitalität nichts geblieben. Die Stadt ist einer Partei und einem „Führer“ unterworfen. Berlinerinnen und Berliner jubeln der neuen Macht zu, ziehen sich vor ihr ins Privatleben zurück oder fliehen – wenn sie denn fliehen können, bevor sie in den Kerkern verschwinden. „BERLIN 1933“ nimmt ihren Blick auf die Ereignisse ein. Es ist eine Perspektive auf Augenhöhe, die offen ist für den Moment, die sich in den Strudel der Ereignisse stürzt.
    Die eine Gegenwart aufleben lässt, die für die meisten Zeitgenossen verwirrend war: beängstigend und bedrohlich für die einen, erwartungsvoll für die anderen. Ein Blick, der sich aus ihren Tagebüchern und Briefen ergibt, aus ihren Berichten und Protokollen. Die Depeschen, die sie verschickt und die Artikel, die sie geschrieben haben. Die Verfasserinnen und Verfasser, die in dem Film zu Wort kommen, stammen aus unterschiedlichsten Milieus: arm und reich, links und rechts, Bürger und Arbeiter; der Publizist Harry Graf Kessler ebenso wie die Witwe Clara Brause, der Arzt Willi Lindenborn ebenso wie Betty Scholem, die ihrem Sohn Gerhard nach Jerusalem schreibt und erst nach und nach erkennt, in welcher Gefahr sie schwebt.
    All diese Stimmen verdichten sich mit den Fotos, den Wochenschauen und Amateuraufnahmen zu einem Panorama der Machtübernahme. Die Verwundbarkeit der Demokratie, die verpassten Momente und Chancen ihrer Verteidigung. Die sich entfaltende Macht der Nationalsozialisten, die Gewalt, der Terror und die Propaganda.
    Die Niederschläge der Ereignisse im Alltag der Menschen. „BERLIN 1933 – Tagebuch einer Großstadt“ von Volker Heise erzählt von einem schicksalshaften Jahr. Im Januar 2023 jährt es sich zum neunzigsten Mal in einer Zeit, in der Demokratien auf der ganzen Welt bedrängt werden. In Europa beginnen sich autoritäre Regimes zu etablieren, neofaschistische Bewegungen haben Zulauf, der Ruf nach starker Führung wird laut. Wohin dieser Ruf führen kann, ist im Jahr 1933 zu beobachten, weshalb es gerade jetzt Betrachtung verdient. Die Vergangenheit ist fern und nah zugleich. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDi 24.01.2023arteDeutsche Online-PremiereDi 24.01.2023arte.tv
    • Alternativtitel: Leben unter den Nazis
    95 Min.
    Deutsche TV-PremiereDi 24.01.2023arte

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