Bis in die 50er Jahre waren die Äolischen Inseln – auch Liparische Inseln genannt – selbst den wenigsten Italienern bekannt. Es herrschte Armut und Hunger, bezahlte Arbeit gab es nicht, zahlreiche Bewohner emigrierten nach Amerika oder Australien. Als der Filmemacher Roberto Rossellini 1949 zusammen mit Hollywood-Diva Ingrid Bergman den Film „Stromboli – Terra di Dio“ hier drehte, löste er die erste große Besucherwelle aus. Filmfans wollten den Schauplatz sehen und das Naturspektakel des Stromboli erleben. Nach und nach bekamen die Inseln Hotels, ein regelmäßiger Fährverkehr wurde eingerichtet, und der Tourismus schuf Arbeitsplätze. Inzwischen ist er der wichtigste Wirtschaftsfaktor auf den Äolischen Inseln, und doch konnten sie sich ihre Ursprünglichkeit in hohem Maße bewahren. Auf Salina begegnet der Film dem passionierten Winzer Nino Caravaglio, der Malvasia-Wein erzeugt. „Diese Rebe hat das Schicksal unserer Inseln bestimmt“, sagt er, „sie machte Salina so wohlhabend, dass wir im 19. Jahrhundert eine Flotte
von rund hundert Handelsschiffen besaßen. Als Ende des 19. Jahrhunderts die Reblaus kam und die Weinberge vollständig zerstörte, löste sie einen Massenexodus aus. Die Leute mussten emigrieren, sonst wären sie verhungert“. Das Weggehen und Wiederkommen sind die beiden großen äolischen Themen. So auch bei Clara Rametta, die aus Boston zurückkehrte und im alten Ortskern von Malfa zusammen mit ihrem Mann Michele Caruso verlassene Häuser restauriert und hier ein Hotel mit Feinschmeckerlokal betreibt. Das „Signum“ ist eine Oase der Ruhe und der äolischen Lebensart. Wer nicht im Tourismus oder in der Landwirtschaft tätig ist, findet sein Auskommen durch das Meer. Die äolischen Gewässer sind fischreich und klar. Sie bieten großartige Tauchgründe und traumhafte kleine Badebuchten. Der Film begleitet den Fischhändler Bartolo Greco und seine beiden Söhne Leonardo und Raul aus Lipari auf einem Bootsausflug sowie den Seebär Kapitän Felice aus Felicudi, der einen Zweimaster aus dem Jahr 1901 liebevoll restauriert hat. (Text: arte)