Bares für Rares Österreich Staffel 5, Folge 11: Folge 53
Staffel 5, Folge 11
Folge 53
Staffel 5, Folge 11 (75 Min.)
Die Schwestern Angela Tröstl und Sigrid Mischka möchten eine geschnitzte Sänfte bei „Bares für Rares Österreich“ veräußern, die sie von ihrem Vater vererbt bekommen haben. Altwaren- und Kuriositätenexperte Mario Hämmerle weiß einiges über dieses Fortbewegungsmittel zu berichten. Die fantasievoll gestaltete Prunksänfte wurde als Wiener Touristenattraktion konzipiert. Vor allem die Arbeit des Kunsttischlers hebt Mario Hämmerle hervor. Das Gestell und der darauf montierte Sessel bestehen aus Weichholz. Der Stuhl ist mit einer breiten bequemen Sitzfläche und einer hohen, seitlich gerundeten Lehne ausgestattet. Unterhalb der lederbezogenen Sitzfläche befindet sich ein aufklappbares Fach, dessen geschnitzter Deckel die goldfarbig gefassten Initialen „F H“ und die Jahreszahl der Entstehung „1998“ aufweist. Diese sogenannten „Portechaisen“ waren der Vorläufer des Fiakers und wurden bis in die 1888 Jahre als Dienstleistung angeboten. Pflegeassistent Adi Peichl bringt eine außergewöhnliche Herrentaschenuhr mit zu „Bares für Rares Österreich“, die seinem verstorbenen Vater gehörte. Nun möchte Adi das
schöne Objekt zum Verkauf anbieten, da er selbst keine Verwendung dafür hat. Bevor es aber in den Verkaufsraum geht, bekommt er die Expertise von Professor Erich Tromayer. Das Besondere an diesem schönen Sammlerstück ist, dass es ein Spielwerk hat. Es handelt sich um eine Taschenuhr der Schweizer Uhrenmanufaktur Reuge, die um 1980 gefertigt wurde und Stahl vergoldet ist. Das Unternehmen Reuge wurde Mitte des 19. Jahrhunderts gegründet und war auf Automatenuhren und Musikwerke spezialisiert. Somit finden sich auch in dieser Uhr mehrere Funktionen wieder, denn es ist eine Automatenuhr, eine normale Taschenuhr mit einem einfachen Ankerwerk und ein Musikspielwerk in einem. Aufgezogen wird das Spielwerk mit einem Uhrenschlüssel, dessen Griff die Form einer Lyra hat und der am Ende der Uhrenkette mittels Karabiner-Verschluss eingehängt ist. Die reizvolle Idee dieses Uhrenmodells ist, dass sich mit dem Auslösen des Spielwerks die beiden Automaten bewegen, das heißt die Arme des Reiters mit dem Kopf des Pferdes und der Arm der Dame. Professor Erich Tromayer beschreibt es als eine echte Rarität und ist auch über den Erhaltungszustand begeistert. (Text: ServusTV)