Auf nach Europa!

Pinar ist eine echte Kämpfernatur. Dabei ist sie anmutig und sehr weiblich, und es fällt schwer sich vorzustellen, dass das junge Mädchen im Boxring Hiebe austeilt und einsteckt. Sobald sie aber Helm und Handschuhe anzieht, verwandelt Pinar sich in eine Kriegerin, und unter den begeisterten Anfeuerungsrufen ihrer Familie stellt sie sich siegesgewiss dem Wettkampf. Sie vereint schulischen Fleiß und sportliche Disziplin und geht entschlossen ihren Weg. Denn die Heranwachsende will etwas beweisen, und ihre Volksgruppe setzt große Hoffnungen in sie. Ihr Erfolg ist beispielhaft: Voller Stolz hat die junge türkischstämmige Deutsche Aufnahme in die Frauen-Nationalmannschaft des Deutschen Boxsport-Verbandes gefunden. (Text: arte)

Kalypso ist selbst schon ein Symbol für den europäischen Schmelztiegel. Sie hat türkische, griechische, deutsche und französische Wurzeln, jongliert virtuos mit den Sprachen, beginnt z.B. einen Satz auf Französisch, beendet ihn auf Englisch und spickt ihn mit ein wenig Griechisch. Da ist es nicht erstaunlich, dass sie Direktorin des Zentrums für Europäische Studien in Oxford wurde! Als glühende Verfechterin eines Europas der Vielfalt, in dem sich Kenntnisse, Völker und Geschichten mischen, befürwortet sie eine pluralistische Weltsicht. Ihr Leben ist ein ständiger Marathon zwischen Vorträgen und Kongressen. Trotzdem findet sie Zeit, ihren Kindern eine ebenso aufmerksame wie phantasievolle Mutter zu sein und ihnen ihre Werte zu vermitteln. Kalypso würde bestimmt einstimmig zur europäischen Präsidentin gewählt werden … (Text: arte)

Morgan lebt in Sarajewo, wurde aber nicht dort geboren und ist weder Bosnier noch „Jugoslawe“: Er ist gebürtiger Engländer. Den ganzen Tag lang sowie einen Teil der Nacht sitzt er einsam in seiner Küche und programmiert Internet-Seiten. Dabei ist er in ständiger Verbindung mit seinen Kollegen rund um den Erdball, die wie er zu Hause arbeiten. Morgan ist jedoch auch ein verantwortungsbewusster und aufmerksamer Vater, und wenn die Kinder da sind, lässt er seine Arbeit ruhen, um sich ihnen ganz widmen zu können. Seit der komplizierten Scheidung von seiner Frau bleiben ihm nur die unregelmäßigen Besuchszeiten.
Morgan ist daher Gründer einer Vereinigung, die für die Rechte geschiedener Väter kämpft. An freien Tagen nehmen Morgan und seine Lebensgefährtin Morgiana, die auch geschieden und Mutter zweier Kinder ist, die ganze Rasselbande mit zum Rafting. Ihr Leben in Sarajewo, einer Stadt, die sich derzeit wieder im Aufschwung befindet, folgt dem Rhythmus von Trennung und Zusammensein mit den Kindern und den damit verbundenen Momenten der Niedergeschlagenheit und Hoffnung. (Text: arte)

Kristjan ist ein baumlanger, kräftiger Este mit einem großen Herzen und einer schallenden Lache. Der ausgebildete Grafiker ist ein Bilderbuch-Papa, was sich daran zeigt, dass seine Kinder ihn ständig in Beschlag nehmen. Da er ein richtiges Original ist, wollte er auch seine Hochzeit genau nach der estnischen Tradition feiern. Pech für die Gäste: Sie mussten die letzten Kilometer bis zum Hochzeitsempfang zu Fuß gehen! Pech auch für seine Frau: Sie musste sich mit zerdrückten Erdbeeren anstelle von Lippenstift begnügen. Kristjan ist rührig, polyglott, offen für alle möglichen Einflüsse und verlangt viel von seinen Studenten. So lädt er seine zahlreichen Freunde und Kollegen aus Europa dazu ein, Seminare abzuhalten. Augenscheinlich straft er das Klischee von der „Eiseskälte“ der Esten Lügen: Kristjan ist vielmehr ein warmherziger, empfindsamer, großzügiger und humorvoller Mann. (Text: arte)

Der Waliser Pete dürfte unter den Teppichbodenverlegern wohl der mit der größten internationalen Erfahrung und dem meisten Sex-Appeal sein. Aber nicht nur das: Er ist ein ehemaliger Rockstar, Ex-Millionär und ganz schön in Europa herumgekommen. Heute begnügt er sich damit, kreuz und quer durch Wales zu fahren, und zwar in Begleitung seines Sohnes, den er zu seinem Assistenten gemacht hat. Am Ende des Arbeitstages und nach einigen Gläsern Bier, greift Pete zur Gitarre und erzählt von Ländern, in die er dank der Teppiche seinen Fuß gesetzt hat. Er ist ein Mann mit Charakter, redegewandt, humorvoll, optimistisch und bisweilen auch spöttisch. Pete hat immer eine unglaubliche Geschichte parat, gepaart mit viel guter Laune und Lebensfreude. (Text: arte)

Ein paar Tage aus dem Leben von Katerina, 36 Jahre, Mutter zweier Kinder und Abgeordnete der tschechischen Umweltpartei. Kaum ein Jahr nach ihrer Wahl ist ihr Leben ein Drahtseilakt zwischen Politik und Familie, zwischen Büro, Parlament, Ortsbesichtigungen und Hausaufgaben, zwischen schnell gekochten Spaghetti und Redenschreiben. Katerina ist mit anderen Kindern regimekritischer Intellektueller in der kleinen Welt des antikommunistischen Untergrunds aufgewachsen. Seit ihrer Jugend ist politisches Engagement für sie eine Selbstverständlichkeit. So setzt sie sich zum Beispiel für die Minderheiten in ihrem Land ein. Politische Arbeit macht ihr einfach Spaß, denn dabei kommen ihre Großzügigkeit und Offenheit zum Tragen. Trotz der großen Arbeitsbelastung genießt sie umso intensiver die gemeinsame Zeit mit ihren Kindern und Freunden. Porträt einer Frau und ihres Landes. (Text: arte)

Ana, 40 Jahre, trägt leuchtende Farben, kennt Barcelona wie ihre Westentasche und hat viele Freunde, von denen ein beachtlicher Teil aus dem Ausland kommt. Anas Wohnung ist gleichzeitig ihr Atelier. Zusammen mit einem Fotografen macht sie Kochbücher, mit allem, was dazugehört: Sie wählt die Zutaten aus, erfindet Rezepte und setzt sie in Szene. Ihr Team besteht aus einem Fotografen und zwei Assistenten. Ana ist schon viel gereist und liebt eigenwillige Verbindungen von Geschmacksrichtungen. Die Zutaten für Anas Küche befinden sich praktisch vor der Haustür: Sie wohnt nahe am Boqueria-Markt und kennt dort alle Händler. Von Zeit zu Zeit besucht sie ihr deutscher Verlobter. Für ihn bereitet sie die berühmte Pastete „Atrapa novios“ zu, ein aphrodisisches Gericht, dessen Rezept sie in diesem Fall geheim hält. (Text: arte)

Stefan ist ein rumänischer Architekt. Humorvoll, frech und spielerisch versucht er, seine Landsleute auf das aufmerksam zu machen, was sie umgibt. Früher kritisierte er Ceausescus klobige Prunkbauten, heute bekämpft er das Bauchaos in seiner Heimatstadt Bukarest, wo die Architektursünden – hier ein Erker, dort ein vergoldetes Türmchen – wie Pilze aus dem Boden schießen und das einstige „Paris des Balkans“ verunstalten. Bukarest ist eine problematische und ungeliebte Stadt, doch Stefan hängt an ihr. Wie viele Rumänen fühlt er sich ihrer allgegenwärtigen Absurdität verbunden. Stefan spricht mehrere Sprachen und versteht sich seit jeher als Europäer. Wie viele Rumänen geht er mehreren Tätigkeiten gleichzeitig nach. Er unterrichtet an der Universität und ist Chefredakteur einer Architekturzeitschrift. Außerdem ist er mit einer äußerst erfindungsreichen Ingenieurin verheiratet und hat zwei Töchter, die ihn auf Trab halten. (Text: arte)

Cyrille ist Schönheitschirurg und fährt auf dem Moped und GPS-gesteuert durch London, um seine immer zahlreicheren Patienten aufzusuchen. Cyrille verabreicht Botox, „Smart Lipo“ und gute Ratschläge und verkauft damit den Traum von Schönheit, Jugendlichkeit und Wohlbefinden. Cyrille liebt Glamour und Humor, aber vor allem die charmante Hostesse Christine. Er scheint ein Musterbeispiel für den erfolgreichen Arzt des neuen Jahrtausends zu sein, aber unter der glatten Oberfläche verbergen sich auch Verletzungen … (Text: arte)

Caroline, 34 Jahre, ist eine Französin, die vor einigen Jahren nach Venedig zog, um dort ein neues Leben zu beginnen. Mittlerweile hat die Bildhauerin, die vor allem mit Metall arbeitet, ihre venezianische Ersatzfamilie gefunden: einen Handwerker, der Gondeln repariert, und eine Kunstmalerin, mit denen sie sich ein Atelier teilt. Caroline liebt die Serenissima und wird nicht müde, sie zu erforschen. Das tut sie zu Land wie zu Wasser, denn eine ihrer ersten Unternehmungen vor Ort war, zu lernen, wie man eine Gondel rudert – eine Kunst, in der sie sich auch heute noch perfektioniert. Ihr Leben bewegt sich seitdem zwischen dem glitzernden Nass und dem dunklen, harten Metall, das sie unermüdlich umgestaltet. (Text: arte)

Eugène ist „seit Ewigkeiten“ Bauer in den französischen Cevennen. Er wuchs in einer Zeit auf, als die Arbeit noch sehr mühselig war und man in Holzschuhen ging. Heute ist das Leben leichter, worüber er sich freut, aber auf die Zukunft setzt er dennoch keine großen Hoffnungen. Eugène hilft seinem Sohn, dem letzten Bauern des Dorfes. Die Kamera begleitet den alten Mann durch den Cevennen-Nationalpark. In seinem für die Region typischen Dialekt macht er seiner Unzufriedenheit Luft und beschreibt, wie die Dörfer verlassen werden, die Schulen schließen, das Vieh nicht mehr zum Weiden auf die Almen getrieben wird und dass es keine Forellen mehr gibt.
Einige leerstehende Häuser wurden wieder aufgebaut, aber die Besitzer bleiben nur im Sommer da, nie in der kalten Jahreszeit. Eugène selbst genießt die Annehmlichkeiten des modernen Lebens und ist zufrieden, dass er die Tür des Brotofens nicht mehr mit Kuhfladen abdichten muss, selbst wenn das Brot nicht mehr so schmeckt wie früher. Die Weidewirtschaft, die einst die Landschaft der Cevennen prägte und die Eugène so liebt, ist im Begriff, zu verschwinden. Unkraut, Wälder mit minderwertigem Holz und Gestrüpp überwuchern das Land. Und auch seine Enkel stellen sich jetzt die existenzielle Frage, die hier alle bewegt: Bleiben oder weggehen? (Text: arte)

Senols Charme kann kaum jemand widerstehen. Er ist Orientale und Österreicher in einem und zudem ein sehr engagierter Zeitgenosse. Unermüdlich radelt der Sozialarbeiter durch sein geliebtes Wien, um die Jugendlichen zu erreichen. Sein Klientel sind junge Menschen, die Probleme in der Schule haben, auf Jobsuche sind oder ausländische Jugendliche, die Ärger mit ihrer Familie oder ihrer Aufenthaltsgenehmigung haben. Senol ist selbst kurdischer Herkunft und schon deshalb mit der Integrationsproblematik bestens vertraut. Der energiegeladene Streetworker bildet sich ständig weiter, tauscht sich aus, bringt eine Zeitung heraus, geht demonstrieren. Der Mann ist geradlinig und steht zu seinen Überzeugungen. Doch sein politischer Aktivismus ist nie verbissen, sondern lässt immer auch Raum für Sanftheit und Sinnlichkeit. Und Senol versteht es, sich die Zeit mit einfachen Freuden zu vertreiben: Karten spielen oder die Zukunft aus dem Kaffeesatz lesen. (Text: arte)

Bea lebt in Barcelona und arbeitet an einem Ort, an dem viele Sprachen gesprochen werden: Sie ist Telefonistin im französischen Team eines Call Centers, wo sie Anrufe aus ganz Europa entgegen nimmt. Das Leben nimmt sie von der positiven Seite, sie liebt ihre Stadt, ihre Freunde und die Natur, und sie versucht im Alltag nie auf der Stelle zu treten. Eine Lebensregel, die sie konsequent umsetzt. Sie lebt konsequent im jetzt und hier mit dem Ziel, so oft es geht glücklich zu sein – und das ist sie schon bei einem guten Kaffe auf einer Terrasse mit Blick aufs Meer. (Text: arte)

Offiziell ist Michalis Briefträger auf Karpathos, einer großen Insel im Südosten der Ägäis. Fast jeden Tag fährt Michalis auf der immer noch nicht geteerten Straße von der einen Seite der Insel auf die andere. Am Steuer seines klapprigen Postautos durchquert er die spektakulären Landschaften von Karpathos. Wie es sich für einen Briefträger gehört, verteilt Michalis natürlich Briefe und Pakete, aber fast noch wichtiger ist ihm das Geschichtenerzählen. Der Mittfünfziger ist ein einfacher Mann und hat nie Musik studiert, aber die Lyra spielt er wie kein anderer, und er hat bereits in der ganzen Welt Konzerte gegeben.
In seiner stets überfüllten Stammkneipe singt Michalis „Mantinaden“. Diese improvisierten Lieder erzählen alte und neue Geschichten, kommentieren das aktuelle Geschehen oder frischen Märchen und Mythen auf. Stoff dafür gibt es genug in diesem entlegenen Dorf, das nur mit dem Schiff oder über verschlungene Wege zu erreichen ist. Am Abend sieht man Michalis manchmal hoch über dem Meer auf den Felsen stehen und singen. Ganz allein. Das braucht er, um neue Kraft zu schöpfen. (Text: arte)

Früher hat Renata in der Werkküche der legendären Danziger Werft gearbeitet. Sie erinnert sich ein bisschen nostalgisch an die Zeiten, als die Arbeit im Hafen nie stillstand, und an die Aufbruchsstimmung unter den Solidarnosc-Genossen. Heute ist aber alles anders. Ihre Cafeteria, die sie sehr resolut führt, ist ein beliebter Treffpunkt für die letzten Hafenarbeiter der Umgebung. Renata klagt über den chronischen Mangel an Kunden. Zu schaffen machen ihr auch die Launen ihrer Zwillingsschwester, mit der sie aber ansonsten ein Herz und eine Seele ist. Und zu guter Letzt eröffnet ihr ihre Tochter, dass sie nach England auswandern will, um mehr Geld zu verdienen! Doch Renata lässt sich nicht unterkriegen. Sie hat es bisher immer geschafft. (Text: arte)

Alles, was Vinzenz zum Glücklichsein braucht, ist ein Surfbrett unter den Füßen. Auf Wasser, Schnee und in der Luft vollbringt der junge Mann mit der Leichtigkeit eines Vogels die unglaublichsten Kapriolen. Er ist internationaler Snowboard-Champion, und auf der Suche nach der höchsten Welle und der steilsten Piste bereist er die ganze Welt. „Eigentlich hat alles mit Windsurfen angefangen, als ich neun Jahre alt war“, erzählt Vinzenz, „und wenn kein Wind war, bin ich eben skaten gegangen.“ Heute ist seine größte Leidenschaft das Snowboardfahren.
Es habe ihm die Welt geöffnet, schwärmt er. Seit er 15 Jahre alt ist, betreibt er das Snowboardfahren professionell. Heute, mit 25 Jahren, liegen die größten Erfolge bereits hinter ihm, deshalb ist es Zeit für ihn, sich nach einer neuen Tätigkeit umzuschauen. Aus diesem Grund will sich der gut aussehende Deutsche, der der Schwarm vieler Frauen ist, auf einer Filmhochschule im Fach Regie bewerben. Man darf gespannt sein, ob er mit seinen Bildern von Himmel, Erde und Meer genauso beeindrucken wird, wie mit seinen Snowboardkünsten. (Text: arte)

Iliana ist unermüdlich. jedes Mal, wenn die Sirene heult, beginnt der Wettlauf mit der Zeit. Doch das scheint die Notärztin aus Sofia nicht zu stören. 15 Einsatzteams für zwei Millionen Einwohner, veraltete Geräte, niedrige Gehälter. Dessen ungeachtet ist die hoch qualifizierte Ärztin davon überzeugt, dass ihr Platz in ihrem Land ist. Obwohl sie während eines Stipendiums in Frankreich mehr als jetzt verdient habe, sei sie gerne wieder nach Bulgarien zurückgekehrt. Auch in ihrem Privatleben hat sie immer tausend Dinge zu erledigen: die Pflege ihrer kranken Mutter, die Vorbereitung der Taufe ihres Adoptivkindes, eine Wanderung im Gebirge mit den Kindern, ein Kaffeeplausch mit Freunden oder der Gang zu den Wahlen der Europa-Abgeordneten.
„Mein erster Traum war es, Mutter zu sein, mein zweiter, mich um meine Gesundheit und um die anderer zu kümmern“, erzählt sie rückblickend und ist sehr zufrieden. Ehrgeizig, willensstark, gut gelaunt und lebenshungrig – Iliana vereinigt all diese Eigenschaften. Sie ist eine Frau mit vielen Gesichtern. Wollte man sie mit einem einzigen Wort beschreiben, würde „bewegend“ – im doppelten Wortsinne – sie wohl am ehesten treffen. (Text: arte)

Nach einem Jurastudium ist Fabien einem hübschen Mädchen nach Paris gefolgt. Hier lebt der 25-Jährige heute mit seiner Frau und engagiert sich in der Vereinsarbeit für junge Europäer in Frankreich. Das Ziel seiner Projekte: Europa nicht nur zu erleben, sondern es lebendig zu machen. (Text: arte)

Yanni ist Meister seines Fachs. Er baut klassische Gitarren für Musiker jeder Stilrichtung und seine europäischen Kunden reißen sich nur so um seine Instrumente. Mit Sorgfalt, Leidenschaft und Know-how gibt er dem Holz seine vollendete Form und entlockt ihm die schönsten Töne. Nur allzu gern vermittelt er sein Wissen an seine Lehrlinge weiter. Der empfindsame und großzügige Mann pflegt sein Familienleben mit derselben Liebe, mit der er auch seine Instrumente und seinen Wein herstellt. Und wie es in Griechenland so üblich ist, klingt der Tag mit Freunden in einer Taverne aus, wo man trinkt und lacht, über Politik plaudert und gemeinsam den Rebetiko, die traditionelle griechische Musik, spielt. (Text: arte)

Laura Zuccoli: in den Vierzigern, groß und brünett, offen und herzlich. Trotz ihres italienischen Namens ist sie eine echte Luxemburgerin. Langeweile ist ein Fremdwort für sie, und mit ihr muss man sich jeden Tag auf etwas Neues gefasst machen. Laura arbeitet für eine Nichtregierungsorganisation, die ausländische Arbeiter unterstützt. Sie treibt viel Sport, macht Radioaufnahmen, unterstützt Asylbewerber, geht gerne in Konzerte oder ins Theater. Laura lässt sich durch nichts entmutigen – egal, ob es sich dabei um Sprachbarrieren, unterschiedliche Nationalitäten oder auseinandergehende politische Visionen handelt. Als Immigrantentochter, Luxemburgerin und Europäerin geht sie ihren Weg, ohne dabei auch nur eine ihrer vielen Identitätsmerkmale zu verstecken – ganz im Gegenteil. Laura versetzt Berge, ohne Kriege vom Zaun zu brechen. (Text: arte)