ARTE Reportage Folge 31: Malawi: Gegen Kinderehe und brutale Riten / Irak: Die Kunst zur Freiheit
Folge 31
Malawi: Gegen Kinderehe und brutale Riten / Irak: Die Kunst zur Freiheit
Folge 31 (52 Min.)
(1): Malawi: Gegen Kinderehe und brutale Riten In Malawi kämpft Theresa Kachindamoto entschlossen gegen Kinderehen und brutale Initiationsriten für Mädchen. Seit ihrer Ernennung zur traditionellen Vorsteherin einer zentralen Region Malawis mit 540 Dörfern kämpft Theresa Kachindamoto, 63, für die Rechte der Mädchen und Frauen, für deren Bildung und Emanzipation. Sie ist gegen die Kinderehe und „alte Traditionen“, nach denen Mädchen von einer sogenannten „Hyäne“, einem dafür extra ausgesuchten Mann, vergewaltigt werden müssen, um „gereinigt“ zu werden. In Malawi lebt über die Hälfte der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze, dort heiraten 46% der Mädchen noch vor ihrem 18. Geburtstag – Malawi liegt dabei weltweit mit an der Spitze. Trotz der Feindseligkeit vieler Männer und hartnäckiger Anhänger „alter Traditionen“ gelang es Theresa in den letzten 18 Jahren, mehr als 2.559 Kinderehen aufzulösen und diese Mädchen wieder zurück in die Schule zu
schicken. (2): Irak: Die Kunst zur Freiheit Im Irak versuchen junge Leute, mit ihrer Kunst die strengen alten Normen und Traditionen zu überwinden. Einige junge Iraker, aufgewachsen in Krieg und Chaos, wollen sich mit ihrer eigenen Auffassung von Kunst von der Familie und der Gesellschaft emanzipieren; weg von den frommen Regeln und einengenden Traditionen: Der Rapper Muammar, 23, stammt aus Mosul, der ehemaligen Hauptstadt des Terror-Kalifats Islamischer Staat im Irak. In seinen Texten erzählt er von der Härte des Alltags, von der Liebe seiner Jugend, aber auch vom Krieg und der Gewalt, die er seit seiner Geburt mit ansehen musste. In Bagdad probt Kathreen neben ihrem Studium im irakische Nationaltheater ein Stück über die Lage der Frauen in ihrem Land. Und in Basra, dem „Venedig des Nahen Ostens“, entstand in den letzten Jahren eine Graffiti-Szene unter den Brücken am Ufer des Shatt-el-Arab. Die jungen Künstler werden von den lokalen Clans bedroht, von irakischen Sicherheitskräften und schiitischen Milizen. (Text: arte)