ARTE Reportage Folge 18: Palästina: Proteste gegen die Autonomiebehörde / Russland: Moskau, obdachlos im Covid-Winter
Folge 18
Palästina: Proteste gegen die Autonomiebehörde / Russland: Moskau, obdachlos im Covid-Winter
Folge 18 (52 Min.)
(1): Palästina: Proteste gegen die Autonomiebehörde Am 24. Juni 2021 prügelten palästinensische Sicherheitskräfte den Oppositionspolitiker Nizar Banat zu Tode. Der Oppositionspolitiker hatte die Korruption in der Palästinensischen Autonomiebehörde immer wieder scharf kritisiert, vor allem in den Sozialen Netzwerken. Im Westjordanland gingen daraufhin viele Palästinenser auf die Straße und kritisierten offen ihr Regime und vor allem den 86-jährigen Mahmud Abbas. Der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde klammert sich an die Macht. Er hat die ersten Wahlen seit 16 Jahren abgesagt. Unsere Reporter trafen Palästinenser, die keine Angst mehr davor haben, ihre Anführer von der Fatah in Ramallah offen zu kritisieren: Die Familie von Nizar Banat erzählt von den Einschüchterungen in ihrem Kampf um Gerechtigkeit; Milizionäre aus den Lagern berichten, warum sie sich nun radikalen Bewegungen anschließen wollen; Schüler aus der Region Hebron fühlen sich angesichts der zunehmenden Gewalt durch israelische Siedler von ihrer politischen Führung allein gelassen. Ehemalige israelische Sicherheitsbeamte warnen vor der gefährlichen Lage in den palästinensischen Gebieten. Immer mehr Palästinenser im
Westjordanland sagen heute: „Wir leben unter zwei Besatzungen. Der von Israel und der von der Palästinensischen Autonomiebehörde.“ (2): Russland: Moskau, obdachlos im Covid-Winter Moskaus Winter sind lang und kalt, und aus der russischen Provinz kommen ständig neue Menschen ohne Obdach. Viele Neuankömmlinge aus der Provinz schaffen es nicht, genug Geld für eine Wohnung und ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Immer mehr Menschen verlieren in Moskau wegen der Wirtschaftskrise in der Pandemie ihre Jobs und landen auf der Straße. Bei Temperaturen von minus 20 Grad Celsius ist jeder Tag und jede Nacht draußen lebensgefährlich. Die Stadt Moskau schafft es nicht, genügend Einrichtungen für die schätzungsweise 60.000 Obdachlosen der russischen Hauptstadt zu organisieren. Und so sind viele Menschen sich selbst und einigen Wohltätigkeitsorganisationen überlassen: Pawel hat nach einer ruinösen Scheidung auch noch seinen Job verloren. Oleg, der Elektromechaniker, lebt seit fast sechs Jahren auf der Straße. Die beiden erholen sich ein paar Stunden täglich in einer privaten Notaufnahme, geleitet von Darja, die einen hochdotierten Job als Finanz-Beraterin aufgegeben hat, um Menschen wie ihnen zu helfen. (Text: arte)
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