ARTE 360° Reportage Folge 534: Die letzten Walfänger der Beringsee
Folge 534
Die letzten Walfänger der Beringsee
Folge 534 (43 Min.)
Tschukotka liegt im äußersten Nordosten Russlands, direkt an der Beringstraße. Nur einen Steinwurf entfernt von Alaska. Die Küste hier ist reich an Meeresbewohnern: Fische, Walrosse und Wale. Gefangener Wal ist für die Tschukschen immer ein Ereignis. Er ist nicht nur Nahrung. Er steht auch für die Identifikation als Volk. Für die Tschuktschen ist die Jagd eine uralte Tradition.Nur durch die Wale wurde diese Küste seit Jahrtausenden zu ihrer Heimat. In den Sowjetjahren wurden Wale für die Bedürfnisse des Staates in industriellem Maßstab gejagt – viel mehr als für die Ernährung der Nordvölker erforderlich gewesen wäre. Zu dieser Zeit hatten die Tschuktschen mehr Geld
als jetzt, aber sie verloren das Verständnis dafür, wer sie waren.Heute ist ihnen ihre Identität wieder viel bewusster. Auch deshalb ist es den Älteren wichtig, der jeweils jüngeren Generation die Tradition des Walfangs beizubringen. Jetzt überträgt Tѐvol, ein erfahrener Jäger, sein Wissen an seinen jungen Neffen Rustam. Alle hier glauben, dass die Zukunft ihres Volkes von der Richtung abhängt, die der jungen Generation vorgegeben ist. Neben dem Fang der Wale gehört dazu auch die Kultur. Und die wird besonders am offiziellen Festtag in Tschukotka großgeschrieben. Alle beteiligen sich emsig an den Vorbereitungen. Wenn nur das Wetter mitspielt. (Text: arte)