AllesTester im Einsatz

Lebensmittelsicherheit wird in Deutschland scheinbar immer noch nicht groß genug geschrieben – allen Skandalen zum Trotz. Die „AllesTester“ wollen es ganz genau wissen und machen den Test: Sie bieten scheinbar abgelaufenes Fleisch, das sie mit einem eindeutig abgelaufenen Mindesthaltbarkeitsdatum versehen haben, Lieferservice-Betrieben und Restaurants mit Außer-Haus-Verkauf zum Kauf an. Nur vier Anlaufstationen reichen aus, um über 30 kg „Gammelfleisch“ zu verkaufen. Der erste Lieferservice kauft mehr als 15 kg Fleisch, das laut Etikett schon seit drei Monaten abgelaufen ist. Eine Quittung oder einen Lieferschein will hier niemand sehen.
Im Rahmen der Dreharbeiten „AllesTester im Einsatz“ (Prost Mahlzeit – Lieferservice auf dem Prüfstand, Ausstrahlung: Sonntag, 25.11.2007, 18:45 Uhr) haben die Tester einwandfreies Tiefkühlfleisch eingekauft und das Mindesthaltbarkeitsdatum auf den 29.07.2007 zurückdatiert. Ausgestattet mit über 30 kg Tiefkühlfleisch machen sie sich in

einem speziellen Kühl-Transportwagen auf den Weg, um diese Ware diversen Lieferservice-Betrieben und Restaurants mit Außer-Haus-Verkauf anzubieten. Die Adressliste ist lang, aber nach den ersten vier Betrieben haben die AllesTester nichts mehr zu verkaufen. Ein China-Lieferservice und ein chinesisches Restaurant mit Außer-Haus-Verkauf kaufen die gesamte Ware ab.
Der Hinweis auf das abgelaufene Mindesthaltbarkeitsdatum stört hier keinen. Auch der fehlende Herkunftsnachweis für das Fleisch scheint niemanden zu interessieren. Ohne Quittung und Lieferschein wechseln fast 30 kg Fleisch den Besitzer. In der Konfrontation zeigen die Käufer weder Reue noch Einsicht. Behörde sieht keinen Handlungsbedarf Die „AllesTester im Einsatz“ haben auch die zuständige Behörde, das Veterinär- und Lebensmittelamt, informiert. Doch dort sieht man keinen Anlass zu handeln, da es sich nicht um „echtes Gammelfleisch“ gehandelt hat und von dem gekauften Fleisch somit keine unmittelbare Gefahr ausgeht? (Text: Sat.1)