2025, Folge 83–84

  • Folge 83 (60 Min.)
    Logo „Buchzeit“ – Bild: ZDF und 3sat Online Grafik.
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    Auf der Buchmesse in Leipzig 2025 diskutiert Gert Scobel mit den Literaturexpertinnen Barbara Vinken, Sandra Kegel und Katrin Schumacher über neue Romane. In der aktuellen Ausgabe der „Buchzeit“ von der gemeinsamen Literaturbühne von ARD, ZDF und 3sat werden vier herausragende Romane aus den Frühjahrsprogrammen der Verlage vorgestellt. Dazu gibt es persönliche Lesetipps vom Expertenteam. Gastland der Leipziger Buchmesse ist in diesem Jahr Norwegen. Vigdis Hjorth, 1959 in Oslo geboren, ist eine der bedeutendsten Gegenwartsautorinnen ihres Landes.
    Ihr neuer Roman „Wiederholung“ wurde mit dem wichtigsten Literaturpreis Norwegens, dem Kritikerpreis, ausgezeichnet. Vigdis Hjorth befasst sich darin mit ihren großen Lebensthemen – dem schmerzhaften Kampf einer jungen Frau gegen das Geheimnis einer Familie, dem Ringen um die eigene Wahrheit und der Erinnerung, die einen so lange heimsucht, bis neues Erkennen möglich ist. „Ich lebe und ihr seid tot – Die Parallelwelten des Philip K. Dick“ – so lautet der Titel des neuen Romans von Emmanuel Carrère. Philip K. Dick ist ein 1928 in Chicago geborener Science-Fiction-Autor, bekannt durch seine dystopischen Erzählungen und durch die Verfilmungen seiner Romane zu internationalen Blockbustern wie „Blade Runner“, „Total Recall“ und „Minority Report“.
    Zeit seines Lebens hatte er mystische Visionen, fühlte sich von FBI und KGB beschattet und bezweifelte, ob er überhaupt ein Mensch oder vielmehr die Simulation einer Künstlichen Intelligenz sei. Emmanuel Carrère erzählt Dicks Leben vom Plattenverkäufer bis zum selbsternannten Messias in einem Amerika, das schon vor Jahrzehnten von Paranoia und Spaltung geprägt war.
    Die junge Irin Nell verdient ihren Lebensunterhalt mit Reiseberichten über Orte, die sie nie besucht hat. Ihr Großvater war ein berühmter Dichter. Sie hat ihn nie kennengelernt, fühlt sich ihm aber durch seine Lyrik verbunden – ganz im Gegensatz zu ihrer Mutter, die selbst nach seinem Tod keinen Frieden mit ihm schließen kann: Anne Enright ist mit „Vogelkind“ ein berührender Familienroman über vererbte Wunden, die oft schmerzhafte Liebe zwischen Mutter und Tochter und die versöhnende Kraft der Sprache gelungen, der mit dem „Writers’ Prize for Fiction 2024“ ausgezeichnet wurde.
    Yukiko Tominaga ist in Japan geboren und aufgewachsen und lebt seit 2004 in den USA. In ihrem Debütroman „Vermissen auf Japanisch“ erzählt sie von Kyoko, einer japanischen Einwanderin in den USA, die sich nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes als alleinerziehende Mutter in einer ihr fremden Kultur zurechtfinden muss. Während ihre Familie in Tokio keine Vokabel für das Wort „vermissen“ kennt, ist es ihre jüdische Schwiegermutter, die ihr in ihrer Trauer und Wut beiseite steht. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere So. 30.03.2025 3sat
  • Folge 84 (60 Min.)
    Der Sommer steht vor der Tür, und mit ihm die Ferienwochen – Zeit für gute Bücher! Das „Buchzeit“-Team empfiehlt Lektüre für den Reisekoffer oder den heimischen Balkon. Die Literaturexpertinnen Barbara Vinken, Sandra Kegel und Katrin Schumacher diskutieren mit Gert Scobel über Neuerscheinungen auf dem Büchermarkt – und geben persönliche Lesetipps. Eine Sendung aus der CADORO, dem Mainzer Zentrum für Kunst und Wissenschaft. „Die Unbehausten“ ist der jüngste Roman der amerikanischen Erfolgsautorin Barbara Kingsolver. Im Mittelpunkt steht ein einsturzgefährdetes viktorianisches Haus – dort wohnt die Journalistin Willa Knox mit ihrer Familie.
    Ihr Leben ist durch persönliche und gesellschaftliche Krisen aus den Fugen geraten. 150 Jahre früher lebte dort die Naturforscherin Mary Treat und stand in engem Austausch mit Charles Darwin – dessen Evolutionstheorie als Sünde angesehen wurde. Was verbindet diese Menschen über die Zeit hinweg? Der mit dem Pulitzer-Preis für Poesie und dem „American Book Award“ ausgezeichnete Ocean Vuong erzählt in seinem neuen Roman „Der Kaiser der Freude“ die Geschichte des queeren Hai, der als Sohn einer Vietnamesin in einem heruntergekommenen Ort in New England aufwächst.
    Er kämpft mit Selbstmordgedanken und nimmt Pillen – bis er Grazina, eine Überlebende des Zweiten Weltkriegs, kennenlernt und durch sie seinen Platz im Leben findet. Der Roman „Das Haus der Türen“ des 1970 im malaysischen Penang geborenen Twan Eng Tan spielt im kolonialen Malaysia der 1920er-Jahre. Lesley Hamlyn lebt das luxuriöse Leben einer Frau der britischen Oberschicht. Mit dem Besuch des berühmten Schriftstellers William Somerset Maugham, eines alten Freundes ihres Ehemanns, drängen die Erlebnisse aus ihrer Vergangenheit an die Oberfläche und zeigen die Abgründe einer Welt, in der Frauen untergeordnet bleiben müssen.
    Ralf Rothmann, einem der derzeit wichtigsten deutschsprachigen Autoren, gelingt es auch in seinem neuen Erzählband, tiefgründige menschliche Themen wie Einsamkeit, Würde und Liebe mit magischer Genauigkeit zu schildern. Die scheinbar einfachen Geschichten in „Museum der Einsamkeit“ zeigen Menschen, die versuchen, ihrem Leben einen Sinn zu geben – doch dahinter liegen tiefere Wahrheiten, die das Leben in all seinen Facetten widerspiegeln. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere So. 15.06.2025 3sat

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