2019, Folge 60–63
Szenelokal Oosten im Frankfurter Osthafen
Folge 60 (60 Min.)Als Auftakt zur Leipziger Buchmesse 2019 präsentiert „Buchzeit“ spannende Neuerscheinungen dieses Frühjahrs. Wie immer kommt der „Buchzeit“-Literaturtalk aus dem Frankfurter Osthafen. Gert Scobel diskutiert mit Katrin Schumacher (MDR), Barbara Vinken (Ludwig-Maximilians-Universität München) und Sandra Kegel („FAZ“) im Szenetreff Oosten über Bücher und Fragen des Lebens. Am 6. März 2019 wird der Schriftsteller Günter Kunert 90 Jahre alt. Anlass, ein 45 Jahre altes Manuskript, das der Autor zufällig in einer Truhe wiederfand, zu veröffentlichen: „Die zweite Frau“ ist ein Roman, der zu DDR-Zeiten nie hätte erscheinen können.
Ein Mann sucht nach einem Geschenk für den 40. Geburtstag seiner Frau. Im Intershop ist das Angebot natürlich attraktiver, doch gerade hier entschlüpfen ihm unbedachte politische Bemerkungen. Eine politische Tragikomödie. Eine reife Schriftstellerin findet Tagebuchaufzeichnungen aus ihrer Jugend. Als junge Frau war sie nach New York gegangen, um dort an ihrem ersten Roman zu arbeiten. Durch die Wände ihres billigen Apartments hört sie täglich das Wehklagen einer Frau mit an. Eines Tages hört sie Berichte über Misshandlung, Kindstod und Mord.
Siri Hustvedt hat mit „Damals“ einen Roman über ein Verbrechen geschrieben, aber auch über das Wechselspiel von Fiktion und Wirklichkeit und die Wirkkraft der Zeit. Jirí Hájícek ist einer der großen, arrivierten Autoren Tschechiens, dem diesjährigen Gastland der Leipziger Messe. Sein Protagonist in „Der Regenstab“ ist ein Mann mittleren Alters aus der Stadt, der von Stress und Schlaflosigkeit geplagt wird. Ruhe sucht er auf dem Land in seinem Heimatdorf. Doch was er dort findet, ist alles andere als ein Idyll. Nicht nur, dass eine frühere Geliebte ihn bedrängt, er wird auch mit örtlichen krummen Geschäften konfrontiert.
Victor Pouchet ist mit „Warum die Vögel sterben“ in Frankreich das Debut des Jahres gelungen: In der Normandie regnet es tote Vögel vom Himmel, in Paris nimmt davon kaum einer Notiz. Nur ein junger, promotionsmüder Student will herausfinden, was in seiner Heimat vor sich geht. Auf einem Vergnügungsschiff auf der Seine beginnt er seine Reise, die sein Leben verändern wird. Redaktionshinweis: „Buchzeit“ ist der Auftakt des diesjährigen 3sat-Begleitprogramms zur Leipziger Buchmesse (21.-24.3.2019).
Aus demselben Anlass folgt am Samstag, 23. März, um 22:05 Uhr das Magazin zur Leipziger Buchmesse „Unter Büchern“. Am Sonntag, 24. März, um 10:05 Uhr gibt die Sendung „lesArt“ unter anderem Buchtipps für Werke von Autoren aus Tschechien, dem Gastland der Leipziger Buchmesse 2019. Ebenfalls am Sonntag, 24. März, um 11:30 Uhr finden sich auf dem „blauen Sofa“ herausragende Autoren und prominente Moderatoren zum Gespräch ein und stellen die wichtigsten literarischen Neuerscheinungen vor. Außerdem berichtet das 3sat-Magazin „Kulturzeit“ ab Donnerstag, 21. März, werktäglich ab 19:20 Uhr über das Beste von der Leipziger Buchmesse – mit Interviews und Beiträgen. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 17.03.2019 3sat Kritikerrunde zu den Neuerscheinungen des Sommers
Folge 61 (60 Min.)Sommerzeit ist Lesezeit. „Buchzeit“ präsentiert eine Buchauswahl für die heißen Tage und stellt die neuen Romane von Barbara Pym, Gerhard Roth, Ian McEwan und Fernando Aramburu vor. Im „Oosten“ im Frankfurter Osthafen, zwischen Europäischer Zentralbank und Mainufer, diskutiert Gert Scobel mit Barbara Vinken (Universität München), Katrin Schumacher (MDR) und Sandra Kegel („FAZ“) über Bücher und so manche existenzielle Frage des Lebens an sich. Und das sind die „Buchzeit“-Bücher im Sommer 2019:
Mildred ist über 30 Jahre alt und alleinstehend im London der Nachkriegszeit. Befreundet ist sie mit ihrem Pfarrer und dessen Schwester, ihr privates Leben besteht aus freiwilliger Gemeindearbeit. Als die Anthropologin Helena samt Ehekrise in ihr Haus zieht, wird Mildreds Leben plötzlich auf den Kopf gestellt. „Vortreffliche Frauen“ erschien 1952. Seine Autorin Barbara Pym fand dafür erst spät in ihrem Leben Anerkennung.“
Die Hölle ist leer – die Teufel sind alle hier“, so heißt der neue Roman von Gerhard Roth: Ein Übersetzer lebt in Venedig und denkt darüber nach, seinem Leben ein Ende zu setzen. Er betrinkt sich am Lido – und schläft ein. Als er aufwacht, beobachtet er einen Mord. Und gerät plötzlich in Gefahr. Er, der eben noch sterben wollte, beginnt einen Kampf um sein Leben.
Charly und Miranda stehen noch am Anfang ihrer Liebe, als Charly sich einen der ersten lebensechten Androiden bestellt. „Adam“ heißt der Maschinenmensch, der mit seinen Gefühlen und Moralvorstellungen zum problematischen Dritten im Bunde wird. Der Man-Booker-Preisträger Ian McEwan legt mit „Maschinen wie ich“ einen Roman vor, der den Leser vor spannende Gegenwartsfragen stellt.
Fernando Aramburu gehört zu den bedeutendsten Stimmen der spanischen Gegenwartsliteratur. Für seinen Roman „Patria“ wurde er 2017 vielfach ausgezeichnet. Der Roman wurde in über 20 Sprachen übersetzt. 2019 erscheint von ihm „Langsame Jahre“: Ein Junge wird von seinen Eltern, die zu arm sind, um ihn zu ernähren, zu Verwandten nach San Sebastián geschickt. Es sind die späten 1960er-Jahre, die letzten Jahren der Franco-Diktatur. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 30.06.2019 3sat Von der Frankfurter Buchmesse
Folge 62 (60 Min.)Anlässlich der Frankfurter Buchmesse 2019 diskutiert Gert Scobel mit den Literatur-Fachfrauen Barbara Vinken, Sandra Kegel und Katrin Schumacher über ausgewählte Neuerscheinungen. Und das sind die Bücher, um die es in dieser „Buchzeit“ geht:
„Eine Geschichte des Windes“ von Raoul Schrott,
„Schutzzone“ von Nora Bossong,
„Ein anderer Takt“ von William Melvin Kelley und
„Berge“ von Jan Kjærstad.
Am 16. Oktober 2019 ist es wieder so weit: Frankfurt öffnet seine Messe-Tore für die Akteure der literarischen Szene und die Präsentation der Neuerscheinungen des Bücher-Herbstes. Wie aber das richtige Buch finden, angesichts der Überfülle an dargebotenem Lesestoff?Das Team der „Buchzeit“ hat ausgewählt und vorsortiert.An einem Augusttag 2008 werden der Abgeordnete der Arbeiterpartei, Arve Storefjeld, und vier weitere Mitglieder seiner Familie brutal ermordet in einer Hütte am Blankvann-See aufgefunden. Ganz Norwegen steht still. Das, wovon niemand geglaubt hätte, dass es im idyllischen Norwegen geschehen könnte – jetzt ist es geschehen.
Der Roman „Berge“ von Jan Kjærstad erzählt diese Geschichte in drei Kapiteln, aus drei unterschiedlichen Blickwinkeln. Der Schriftsteller zählt seit 40 Jahren zu den wichtigsten literarischen Stimmen Norwegens. 2019 ist Norwegen Ehrengast der Frankfurter Buchmesse. Die kleine Stadt Sutton im Nirgendwo der Südstaaten. An einem Nachmittag im Juni 1957 streut der schwarze Farmer Tucker Caliban Salz auf seine Felder, tötet sein Vieh, brennt sein Haus nieder und macht sich auf den Weg in Richtung Norden. Ihm folgt die gesamte schwarze Bevölkerung des Ortes.
Aus der Perspektive der weißen Bewohner beschreibt William Melvin Kelley die Auswirkungen des kollektiven Auszugs. Sein wiederentdecktes Meisterwerk „Ein anderer Takt“ ist eines der scharfsinnigsten Zeugnisse des bis heute andauernden Kampfs der Afroamerikaner für Gleichheit und Gerechtigkeit. Vor 500 Jahren brach Hannes aus Aachen mit Magellans Flotte zu den Gewürzinseln auf. Eine Reise ins Ungewisse – nur um an Nelken zu kommen. Nur 18 Seeleute überlebten, unter ihnen „Juan Aleman“. Raoul Schrott ist dieser Nebenfigur der Weltgeschichte hinterher gereist.
Stürme, Schiffbruch, Kannibalen – in seinem Roman „Eine Geschichte des Windes“ erzählt der österreichische Schriftsteller die Abenteuer eines Weltumseglers.Nach Stationen bei der UN in New York und Burundi arbeitet Mira für das Büro der Vereinten Nationen in Genf. Als ihre Rolle bei der Aufarbeitung des Völkermords in Burundi hinterfragt wird, gerät Miras Souveränität ins Wanken. Kann sie von außen eingreifen, ohne selbst schuldig zu werden? Wie verhält sich Zeugenschaft zur Wahrheit? Und wer sitzt darüber zu Gericht? Nora Bossong setzt in ihrem Roman „Schutzzone“ den Konflikten der Vergangenheit die Hoffnung auf Versöhnung entgegen.Barbara Vinken ist Literaturwissenschaftlerin und Professorin für romanische Philologie sowie Autorin von Büchern wie „Die deutsche Mutter“ und „Angezogen.
Das Geheimnis der Mode“.Sandra Kegel ist Redakteurin der „FAZ“ für Literatur und literarisches Leben. Sie ist Mitglied in diversen Jurys, unter anderem für den Preis der Leipziger Buchmesse und den Ingeborg-Bachmann-Preis. Katrin Schumacher ist Literaturwissenschaftlerin. Im MDR leitet sie die Redaktion Literatur, Bühne und Film. Seit Jahren moderiert sie eigene Buchformate und rezensiert Neuerscheinungen. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 20.10.2019 3sat Talkrunde über literarische Neuerscheinungen anlässlich der Frankfurter BuchmesseSzenelokal Oosten im Frankfurter Osthafen
Folge 63 (60 Min.)Weihnachtszeit ist Lesezeit. Zudem hat das Buch als Weihnachtsgeschenk Hochkonjunktur. Das „Buchzeit“-Team hat Neuerscheinungen gesichtet und empfiehlt die passende Lektüre zum Fest. Im Frankfurter Osthafen diskutieren die Literaturexpertinnen Barbara Vinken, Sandra Kegel und Katrin Schumacher mit Gastgeber Gert Scobel über Bücher und Fragen des Lebens. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 08.12.2019 3sat
zurückweiter
Füge 3satBuchzeit kostenlos zu deinen Serien hinzu und verpasse keine Neuigkeit mehr.
Alle Neuigkeiten zu 3satBuchzeit und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.
TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn 3satBuchzeit online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.Erinnerungs-Service per
E-Mail