100-jähriges Jubiläum: Der französische Konzern TotalEnergies in der Kritik TotalEnergies feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Der Erdölkonzern bietet heute Energie verschiedener Energiequellen an und hat seit seiner Gründung auf Initiative des französischen Staates im Jahr 1924 einen weiten Weg zurückgelegt. Er ist derzeit das größte französische Unternehmen und ein global agierender Konzern. Im Jahr 2023 verzeichnete er einen Rekordgewinn von 19,8 Milliarden Euro netto und beschäftigte weltweit 102.000 Mitarbeiter. Doch hinter dem Erfolg von TotalEnergies verbirgt sich eine weitaus weniger erfreuliche Realität. Im Laufe der letzten drei Jahrzehnte und im Zusammenhang mehrerer Skandale stand das Unternehmen – das jährlich 2,5 Millionen Barrel Erdöl und Gas fördert – immer wieder in der Kritik. Der auf Umweltfragen spezialisierte Autor und Journalist der Tageszeitung Le Monde und Verantwortlicher des Podcasts Chaleur Humaine, Nabil Wakim, ist Mitverfasser einer Untersuchung mit dem Titel „TotalEnergies, un centenaire chahuté“, in der „Le Monde“ die Hintergründe des Erfolgs des Energiekonzerns erforscht. Eine interessante Geschichte über ein umweltverschmutzendes Unternehmen, das massiv zur globalen Erwärmung beiträgt, einen vorgetäuschten grünen Wandel, Gesundheitskatastrophen, Übergewinne und Korruption. Nabil Wakim ist heute in unserer Sendung zu Gast. Israel-Gaza: Welchen Ausweg gibt es nach dem Drama von Rafah? Nach dem israelischen Luftangriff auf Rafah, bei dem am Sonntag 45 Menschen in einem Flüchtlingslager für Zivilisten
ums Leben kamen, wurde das Land international verurteilt. Benjamin Netanjahu bezeichnete den Schlag als „tragischen Fehler“ und behauptete, er habe zwei Hamas-Funktionäre zum Ziel gehabt. Auf internationaler Ebene forderte der Internationale Gerichtshof Israel erfolglos zur sofortigen Einstellung seiner Militäroffensive in Rafah auf, und auch der UN-Sicherheitsrat befasste sich am Dienstag hinter verschlossenen Türen mit dem Fall. Gleichzeitig erkannten Spanien, Irland und Norwegen Palästina offiziell als Staat an, was nach Angaben Israels eine „Belohnung für den Terrorismus“ darstelle. Emmanuel Macron erklärte, dass die Anerkennung des Staates Palästina kein Tabu sei, aber nicht unter in einem „emotional aufgeladenen Zusammenhang“ erfolgen dürfe. Als Zeichen der politischen Spannungen in dieser Frage schwenkte ein Abgeordneter der linksgerichteten LFI gestern in der Nationalversammlung eine palästinensische Flagge. Die Sitzung wurde daraufhin unterbrochen. In Rafah setzte Israel seine Angriffe fort und drang mit Bodenpanzern in die Stadt ein. Die israelische Regierung teilte mit, ihre Jagd auf hochrangige Hamas-Funktionäre fortzusetzen. Die Verhandlungen über die Freilassung der 121 von der Hamas noch festgehaltenen Geiseln vom 7. Oktober scheinen hingegen ins Stocken geraten zu sein. Welchen Ausweg gibt es aus dieser aussichtslosen Situation? Muss Frankreich seine Position ändern? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen. Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau. (Text: arte)