Der Comic-Autor Charles Berberian zeichnet seine Kindheit in Beirut Die Biografie von Charles Berberian ist eine Einladung zu einer Reise: Der bekannte Comic-Zeichner wurde als Sohn einer zypriotischen Mutter und eines Vaters französisch-armenischer Herkunft in Bagdad geboren und verbrachte seine gesamte Kindheit in Beirut, Libanon. In den 1980er Jahren begegnete er in der Kunstschule Philippe Dupuy, mit dem er seitdem ein Duo bildet, das u. a. mit Le journal d’Henriette und Monsieur Jean mehrfach ausgezeichnet wurde. Nun veröffentlicht Charles Berberian ein autobiografisches Comic-Album über seine Jugend im Libanon. In Une éducation orientale („Eine orientalische Erziehung“) würdigt er die Stadt Beirut, die er 1975 bei Ausbruch des Bürgerkriegs in Richtung Frankreich verließ. Der Zeichner und Autor ist heute bei uns im Studio zu Gast. Marsch gegen Antisemitismus: Trotz Spaltungen ein Zeichen der Republik? Am Sonntagnachmittag versammelte sich eine riesige Menschenmenge in Paris, um am Marsch „für die Republik, gegen Antisemitismus“
teilzunehmen. Seit dem 7. Oktober – dem Tag des Angriffs der Hamas auf Israel und der israelischen Gegenwehr im Gazastreifen – wurden vom französischen Innenministerium 1159 antisemitische Handlungen registriert, dreimal so viele wie im gesamten Jahr 2022. Die Veranstaltung des Marsches fand jedoch nicht in einem Klima der nationalen Einheit statt. Die Ankündigung der Teilnahme des rechtsextremen Rassemblement National und die Weigerung der Teilnahme der linken LFI legten eine tiefe politische Spaltung offen. Staatspräsident Emmanuel Macron hatte seinerseits beschlossen, nicht an der Demonstration teilzunehmen, sondern stattdessen einen Brief an die Franzosen zu richten. Wenige Tage zuvor hatte Macron, ohne Namen zu nennen, diejenigen kritisiert, „die es vorziehen, in der Frage des Antisemitismus zweideutig zu bleiben, um neuen Kommunitarismen zu schmeicheln“. Bedeutet das, dass der Kampf gegen den Antisemitismus trotz der großen Menschenmenge am Sonntag Frankreich mehr spaltet als eint? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen. (Text: arte)